ICH habe ein Problem.
Ich muss etwas tun, um es zu lösen.
Schnell. Vielleicht sogar mehrere Probleme gleichzeitig.
Alltag, oder? Eins gelöst und alles (oder ein neues) beginnt von vorne.
Hast du dir schon einmal erlaubt zu fragen, wie es dir damit geht?
Tja, so ist das Leben, hört man sagen. Ist ja auch immer interessant. Es bringt einen weiter. Gibt vielleicht sogar ein gutes Gefühl, bisher auch mit jedem Problem fertig geworden zu sein.
Ja klar, und die Medaille hat zwei Seiten.
Der eine wird mit jedem Problem fertig in dem Wissen oder den Gedanken verdrängend, nie fertig zu werden. Den anderen macht es fertig.
Was haben beide gemeinsam?
Sie bleiben unzufrieden. Laufen permanent der nächsten Lösung hinterher. Kommen „nie“ oder nur kurz zur Ruhe. Praktisch eine unendliche Geschichte oder ein Hamsterrad, Teufelskreis, Dilemma nennen wir es, wie wir es wollen.
Einen Vorteil hat der vermeintlich scheinbar Schwächere jedoch. Wenn er wirklich fertig, also praktisch mit seinem Latein am Ende ist und „Stopp“ sagt, dann ist er offen für etwas Neues.
Während der andere versucht noch besser in seiner Problemlösungsstrategie zu werden, den Kampfeinsatz erhöht, schneller rennt oder was auch immer unternimmt, was ihm hilfreich erscheint.
Es erscheint mir so, dass dahinter der Glaube steht, alle Probleme dieser Welt letztlich doch lösen zu können. Dann haben wir es geschafft. Endlich.
Das Gute daran ist, beide kommen letztEND-L-ICH, an das Ende von ICH. Endlich!
Der eine früher der andere später.
Und dann?
- Wäre der Weg frei für etwas wirklich Neues! Etwas was kein Problem kennt, vollständig ist und im Grunde der natürliche Zustand eines jeden Wesens ist.
- Oder man verSUCHT den gescheiterten Weg doch noch aufrechtzuerhalten, weiter gangbar zu machen, oder irgendwie zu flicken was zu flicken ist. Ideen hat ein gut entwickelter Problemlöser natürlich eine Menge. Doch ist der dann wie ein Süchtiger, auf der Suche nach der Lösung. Tatsächlich würde nur ein Entzug helfen. Um sich von dem auszunüchtern, zu dem man sich gemacht hat. Leider ist dieser Weg schmerzlicher und ist verbunden mit Entzugserscheinungen.
Am Ende ein absoluter Gewinn. Für beide.
Ich bin mir nicht sicher ob wirklich eine bewusste Wahl besteht, welchen Weg wir gehen. Zu gehen ist er.
Meine Empfehlung? Stell dich drauf ein.