Welche Persönlichkeitsstruktur hat welches Krisenpotential?

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Midlife Crisis mit 45

9 Persönlichkeitsmuster die
in eine Krise führen können

Inhaltsverzeichnis

Wie dieser Artikel für dich Wertvoll wird

Als Einstieg für diesen Artikel ein paar Worte bzw. Empfehlungen, wie du mit diesem Artikel ggf. am besten umgehst, um dem größten Nutzen aus diesem Artikel zu erhalten.

Mein Anliegen ist, dir einen Überblick darüber zu geben, welche Persönlichkeitsmerkmale bzw. Persönlichkeitsmuster und/oder Strukturen der Persönlichkeit ein Mensch im Laufe seines Lebens entwickelt.

Konkret wünsche ich mir, dass es für dich möglich wird, anhand dessen zu erkennen, worin innerhalb dieser Muster und Strukturen, man kann auch sagen in den Charakterzügen eines Menschen, das Potential liegt, um in Krisen, Konflikte und/oder in eine Lebensphase zu geraten, die allgemein als Midlife Crisis bezeichnet wird.

Ich möchte dir auch einen Ausblick geben, wie du entsprechenden Krisen bzw. konkret einer Midlife Crisis begegnen kannst. Ich gehe davon aus, dass eine Krise und konkret die Midlife Crisis eine Botschaft in sich trägt und diese verstanden bzw. erkannt werden darf, um an der Wurzel das Problem zu lösen.

Eine Krise kommt aus meiner Sicht nicht einfach so aus heiterem Himmel, sondern sie ist das Ergebnis von bestimmten Ursachen, Mustern und Strukturen, die sich oft über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg in der jeweiligen Persönlichkeit etabliert haben und in einem Menschen unbewusst wirken.

Ich stelle dir im Folgenden neun Persönlichkeitsmuster vor. Ich werde es so kurz wie möglich halten und doch entsprechend detailliert beschreiben, dass es dir möglich wird zu erkennen, was die Ursache bestimmter Probleme, Krisen usw. sein kann und auch wo die Lösung dafür liegen könnte.

Wenn ich dir diese neun Persönlichkeitstypen so verständlich beschreiben will, dass für dich ein wirklich gutes Bild entsteht, wirst du mir zustimmen, dass jede Beschreibung eines einzelnen Musters natürlich einen bestimmten Umfang haben wird. Das heißt, der gesamte Artikel hat eine entsprechende Länge, die für einen Blogartikel vielleicht ungewöhnlich ist.

Hast du also gerade nicht die Zeit, den Artikel in voller Länge zu lesen, dann Speicher ihn dir als Favorit in deinem Browser ab oder erstelle dir ein Lesezeichen, sodass du auch später immer wieder Schritt für Schritt jede einzelne Typenbeschreibung nachlesen kannst.

Am Ende des Artikels hoffe ich hast du einen vollständigen Überblick über alle Typen und kannst anhand dessen unter anderem auch die Hintergründe besser nachvollziehen, warum jemand in eine Midlife Crisis geraten oder sich daraus vielleicht auch eine Beziehungskrise entwickeln kann. Daraus lassen sich dann auch entsprechende Lösungsperspektiven ableiten.

Das Inhaltsverzeichnis wird dir helfen, zu jeder einzelnen Typenbeschreibung zu springen sodass du wirklich Schritt für Schritt durchgehen kannst.

Du merkst schon, dieser Artikel ist ein echtes Werkzeug und soll dir auch später noch hilfreich sein.

Zuvor noch ein paar Worte zu meiner Motivation für diesen Artikel bzw. zur Betrachtungsweise der Persönlichkeitsstrukturen.

Ich möchte hier keine Schablone aus neun Persönlichkeitsmustern liefern, um Menschen in Schubladen zu stecken oder wie auch immer zu kategorisieren bzw. in gut und oder schlecht einzuteilen. Vielmehr möchte ich ein Verstehen für die Gründe möglich machen, warum die eine oder andere Person bestimmte Verhaltensweisen zeigt und wiederum andere eben andere. Folglich soll es dir möglich werden zu erkennen, warum einige Persönlichkeitsmerkmale dazu beitragen können bzw. Verhaltensweisen hervorrufen, die zu einer Midlife Crisis, Beziehungskrise oder anderen ähnlichen Konflikten und Problemen führen können.

Natürlich sind jeder Mensch und jede Lebensgeschichte individuell. Trotzdem lassen sich Muster und Strukturen hinter bestimmten Lebenssituationen, Phasen und Ereignissen ableiten. Ich gehe davon aus, dass nichts zufällig passiert. Es existiert immer eine Ursache für bestimmte Wirkungen und somit ergeben sich daraus entsprechende Ergebnisse im Leben.

Erkennt man die Ursache einiger Problematiken, was ich mit den jeweiligen Beschreibungen der Persönlichkeitstypen möglich machen möchte, kannst du daraus auch die Lösung ableiten. Die Midlife Crisis bzw. deren Ursachen und Wirkungen gehen oft mit Problemen in der Beziehung zu sich selbst und zum/zur Partner/in oder gar mit einer Trennung oder Trennungsabsichten einher. Es entstehen Konflikte oder Problematiken im Inneren, die sich letztlich auf die Beziehung negativ auswirken können. Schauen wir uns die Scheidungsraten in Verbindung mit den Scheidungsgründen in Deutschland an, ergibt sich ein vielleicht sogar dramatisches Bild.

74.500 potentielle Opfer der Midlife Crisis in 2019

Krasse und sicher etwas reißerische Schlagzeile, ich weiß. Es tut mir leid, vielleicht überzeichne ich die Situation etwas, jedoch wird vielleicht etwas anderes dadurch deutlich.

Schauen wir auf die aktuellen Zahlen der Trennungen bzw. Scheidungen, dann wurden 2019 rund 149.000 Ehen geschieden, 416.300 Ehen geschlossen. Im Vergleich zu Eheschließungen und Scheidungen wurden 2019 rund 36 % der Ehen nach einer Dauer von 14 Jahren und 8 Monaten geschieden, das heißt etwa jede dritte Ehe würde wieder geschieden.

Die Männer waren im durchschnittlichen Alter von 47, Frauen im Alter von 44, also genau im Alter der Midlife Crisis. Wenn man davon ausgeht, dass immer einer von beiden der/die Initiator/in ist und als die häufigsten Scheidungsgründe Stress, Konflikte, Fremdgehen, sich Auseinanderleben angegeben werden, dann sind das alles Aspekte die innerhalb der Midlife Crisis auch existieren. Das heißt bei 149.000 Scheidungen 2019 könnte man sagen, dass die Hälfte davon, also 74.500 Frauen und Männer Opfer der Midlife Crisis oder etwas differenzierter gesagt, Opfer der Symptome einer Midlife Crisis geworden sind.

Das heißt, die Krise ist durch bestimmte Auslöser zustande gekommen und schien letztlich ganz offensichtlich nicht lösbar zu sein, sodass nur noch eine Scheidung als möglicher Weg der Lösung gesehen wurde.

Natürlich sagt diese Betrachtung nichts darüber, wie viele Paare mit denselben Herausforderungen positiv umgegangen und noch heute zusammen sind und ihre Partnerschaft vielleicht sogar gerade wegen der Krise auf eine neue und glückliche Ebene gehoben haben. Doch genau darauf möchte ich deine Aufmerksamkeit richten.

Du kennst schon meine Einstellung. Eine Krise bricht nicht aus heiterem Himmel über einem Paar oder speziell die Midlife Crisis nicht über einen Mann oder eine Frau herein. Sie ist die Spitze eines Eisberges, die an der Oberfläche sichtbar wird, bzw. ist. Stress, Konflikte, das Auseinanderleben oder Fremdgehen sind somit „nur“ die Symptome eines viel größeren Gesamtpaketes.

Die Ursache, also das, was bei einem Eisberg der viel größere Teil ist, liegt unter der Oberfläche verborgen.

Leider erlebe ich es oft, dass versucht wird, für die an der Oberfläche auftauchenden Symptome eine Lösung zu finden. Das jedoch muss scheitern, wenn die in der Tiefe liegenden Ursachen nicht an der Wurzel erkannt, verstanden und gelöst werden.

Deshalb halte ich es für so wichtig zu erkennen und zu verstehen, was in der Tiefe für Persönlichkeitsmuster auf unkonstruktive Art und Weise wirken können und in der Folge zu dem was man allgemein als eine Midlife Crisis bezeichnet führen können.

Lass uns vielleicht noch, bevor ich auf die neun Persönlichkeitsmuster Schritt für Schritt eingehe, eine Frage näher betrachten.

Midlife Crisis mit 45 | Habe ich die Midlife Crisis oder nicht?

Die Midlife Crisis oder genauer „Mein Mann oder meine Frau hat eine Midlife Crisis“ kommt gern als Bezeichnung zum Einsatz, wenn Mann oder Frau ein bestimmtes Alter haben und im Zusammenhang damit bestimmte persönliche und oder auch Beziehungskrisen entstehen.

Die allgemeine Bezeichnung in einer Midlife Crisis zu stecken gilt meist Männern, die aus ihren Beziehungen ausbrechen, sich jungen Frauen an den Hals werfen und sich ein, so wird es oft dargestellt, zwei- oder vierrädriges motorisiertes Sportgerät zulegen. Dieses dient dann der Untermauerung ihrer Potenz, denn diese verliert Mann im mittleren Alter mehr und mehr und das muss natürlich kompensiert werden.

Soviel zum Klischee. Das meiste davon, wenn nicht gar alles darf aus meiner Sicht eine etwas differenziertere Betrachtung finden. Die meisten Männer und Frauen melden sich bei mir, weil sie sich Unterstützung wünschen und meine Erfahrung ist, dass deren Situationen ganz individuell verschieden sind. Das heißt, die sich zeigende Problematik liegt ganz individuellen Ursachen zugrunde und somit erfordert sie auch ganz individuelle Lösungen. Dennoch sind dahinterliegend stets deutliche Muster erkennbar. Muster, also Persönlichkeitsmerkmale sowie Charakterzüge, die zu dem führen können, was man als Midlife Crisis bezeichnet.

Die meisten Männer sagen zu bestimmt 98 %, dass sie nicht wissen, ob sie eine Midlife Crisis haben oder nicht. Eine Aussage von einem Mann fand ich einmal sehr treffend, der sagte, dass wohl Männer naturgemäß zunächst erst einmal ablehnen in einer Midlife Crisis zu stecken. Da ist wohl etwas dran und ich gehe auch stark davon aus, dass kaum ein Mann noch eine Frau Lust hat, in oben beschriebenes Klischee eingeordnet zu werden.

Deshalb kann ich es gut nachvollziehen, wenn aus reinem Selbstschutz zunächst erst einmal abgelehnt wird, eine Midlife Crisis zu haben. Fakt ist jedoch, es gibt offensichtlich aktuelle Herausforderungen und diesen liegen bestimmte Ursachen zugrunde. Die Wurzel der Probleme liegt in der Entwicklung der Persönlichkeit und wird in der jeweiligen Zeitqualität im jeweiligen Alter eines Menschen präsent.

Im Alter um die 45 Jahre herum ist das meiste, was man im Leben so aufbaut, Job bzw. Karriere, Familie und Kinder, Haus und Hof für die meisten soweit abgeschlossen oder zumindest in meist geregelten Bahnen.

Für die meisten bekommt das Leben auf einmal Raum. Schon das kann für eine Zeitqualität sorgen, die den Blick auf einmal verändert, Resümee ziehen lässt oder auf einmal Dinge sichtbar werden, die vorher durch das zum Beispiel Eingebundensein in Kindererziehung, arbeiten an der Karriere, Hausbau etc. gar nicht aufgefallen sind.

Auf einmal fallen persönliche Strukturen, entsprechende Charakterzüge sowie Verhaltensmuster (und gerade die eher unkonstruktiven) viel deutlicher auf.

Vielleicht stimmt irgendwann auf einmal irgendetwas nicht mehr, Probleme, Konflikte oder Krisen wie die Midlife Crisis treten auf einmal an die Oberfläche und deren Ursache liegt tief in den über Jahre und schon früh in der Kindheit sich etablierten Persönlichkeitszügen.

Ob nun eine Midlife Crisis existiert oder ob man sich in einer befindet oder auch nicht, spielt letztlich aus meiner Sicht weniger eine Rolle. Was eine Rolle spielt ist anzuerkennen, dass die Situation so wie sie ist Ursachen hat und jeder für sich folgende drei Fragen beantworten darf:

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

1. Bin ich mir und meinem Leben gegenüber und somit auch anderen ehrlich genug, um Verantwortung für mich und mein Handeln zu übernehmen?

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

2. Möchte ich anerkennen, dass die aktuelle Situation entsprechend Ursachen und somit Wirkungen hat, die ich mit zu verantworten habe?

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

3. Möchte ich, bzw. bin ich bereit dazu, den Ursachen auf den Grund zu gehen und zu erkennen, was mein Beitrag für die aktuelle Situation ist, um aus der Erkenntnis der unkonstruktiven Aspekte heraus entsprechende Veränderungen einzuleiten?

Erst wenn diese drei Fragen mit einem klaren „JA“ beantwortet sind, werden die folgenden Beschreibungen der neun Persönlichkeitsstrukturen wirklich wertvoll, denn was nützt dir das Wissen um die Persönlichkeitstypen und deren individuelle Strukturen und Merkmale, wenn dann anschließend mit dem Wissen nichts weiter passiert, oder?

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Die 9 Persönlichkeitsmuster​

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

Persönlichkeitsmuster Typ 1

Menschen, die dem Muster eins zugeordnet werden können, kann man als Idealisten oder gar Perfektionisten erleben. Sie versuchen tatsächlich alles richtig zu machen und in extremen Ausprägungen liegt die Betonung auf „wirklich alles“.

Das ist im Grunde gut, denn bei diesem Typ wird man immer von viel Verantwortungsbewusstsein für das, was richtig und falsch ist, ausgehen können. Jedoch hat das auch eine Schattenseite. Gerade in einer Partnerschaft kann das früher oder später problematisch werden, wenn die eigenen Idealvorstellungen im übertriebenen Maß an die Partnerin oder den Partner übertragen und/oder erwartet werden.

Da diese Menschen in der Regel sehr genau wissen „müssen“ was falsch ist, um zu wissen was in ihren Augen richtig ist, sehen sie fast ausschließlich das, was fehlt, was nicht schön ist, was falsch läuft. Das dient ihrer Orientierung, um sich nach dem, was sie für richtig halten, auszurichten.

Für Partner oder Partnerinnen kann dies in einen ständigen Hürdenlauf münden, dem Urteil des jeweiligen Partners / der jeweiligen Partnerin mit diesem Muster entgehen zu können bzw. ständig dafür zu sorgen, alles richtig zu machen. Wozu das führen kann, darauf gehe ich gleich noch näher ein.

Man erlebt Menschen mit diesem Muster oft in einer Haltung von „Ich weiß, wo es lang geht, was richtig und falsch ist. Ich habe meist einen kühlen Kopf und gehe sehr überlegt vor“. Ihnen ist es absolut wichtig, Fehler zu vermeiden.

Diese Menschen fürchten sich geradezu, etwas falsch zu machen. Denn in ihrer Grundüberzeugung möchten sie gut und richtig sein. Wenn sie alles richtig und ordentlich machen, z.B. auch alles sauber, in Ordnung und möglichst an seinem richtigen Platz halten, dann schauen sie sich um und haben das Gefühl, alles ist in Ordnung und die Situation ist unter Kontrolle.

 

Menschen dieses Persönlichkeitstyps waren oft schon früh erwachsen bzw. mussten erwachsen sein. Sätze wie „Sei brav“, „Sei nicht kindisch“, „Mach das richtige und lass das, was ist falsch“, kennen sie sehr gut. Sie haben selten Lob bekommen, nicht getadelt zu werden, war oft Lob genug.

In ihrem Kopf ist es oft ziemlich anstrengend, denn sie haben im Grunde permanent einen inneren Kritiker, der sie regelmäßig und manchmal in extremer Form unaufhörlich kritisiert. Eine Stimme im Kopf die ständig in Stellung ist und urteilt, was man besser hätte machen können oder was falsch läuft.

Manchmal sind diese Menschen noch von einem inneren Perfektionisten getrieben, also einer inneren Stimme oder einem Gefühl, welches von Getriebenheit geprägt ist. Das ist wie ein innerer Motivationsredner, der dazu aufruft, noch besser zu werden oder zu sein.

Das Ganze überwacht oft ein innerer Richter der ständig mit dem Hammer schwingt und jederzeit und fortwährend sein Urteil verkündet.

Ist alles richtig im Leben, dann ist sein Urteil „unschuldig“, läuft etwas falsch (und es kann eine Menge falsch laufen), dann spricht er gnadenlos „schuldig“.

Schlägt dieses Muster auf die Schattenseite, dann kann ein Mensch mit diesem Muster in einen Teufelskreis der Getriebenheit geraten, anfängt, ständig sein Umfeld zu belehren, als Moralapostel daherkommt und nicht mitbekommt, dass er der Richter über alles und jeden wird.

Den Ursprung hat dieses Muster jedoch in der Kindheit. Es entstand, weil man Aufmerksamkeit, Zuneigung oder Akzeptanz nur dann erfahren hat, wenn man es geschafft hat, das in den Augen der Eltern richtige zu tun bzw. gar zu sein. Liebe über Leistung.

Die Stimmen des Kritikers, Perfektionisten, Richters usw. im Kopf eines solchen Typs, sind die internalisierten Stimmen der Eltern, Lehrer u.a. die nun stellvertretend im eigenen Leben noch immer sprechen.

Für manche Menschen dieses Typs ist das die Hölle und logischerweise alles andere als wirklich freies Sein.

Oft ist dieses Muster jedoch so unbewusst, dass es nach draußen projiziert und wie oben beschrieben, die ganze Welt belehrt wird. Und das in der Regel meistens ungefragt. Das führt dazu, dass andere Menschen diesem Typ aus dem Weg gehen, denn die meisten wollen nicht belehrt werden.

Entfernen sich mehr und mehr Menschen oder gar der eigene Partner / die eigene Partnerin dann kommt es auch in der Beziehung zum Beispiel zu Eifersucht und notorischer Fehlersuche. Ein Teufelskreis. Partner/innen haben bei einem solchen Typ Mensch oft gar keine andere „Wahl“ als früher oder später fremdzugehen, um sich zumindest zeitweise dem Gerichtsaal, den dieser Typ Mensch um sich herum aufgebaut hat, zu entkommen.

Dieser Typ hat oft einen streng ausgerichteten moralischen Kompass, den er gern auch von anderen erwartet, was oft zur bereits erwähnten Eifersucht führen kann. Oft ist die Eifersucht anfangs unberechtigt, doch kaum jemand hält der regelmäßigen Treueüberprüfung stand und genau das ist der Grund, warum es für viele Partner/innen die einzige Lösung zu sein scheint, dann doch fremdzugehen.

Denn irgendwann will man sich nicht mehr beweisen und will einfach so gesehen werden, wie man ist. Ist das Maß irgendwann voll, braucht nur jemand um die Ecke kommen, schöne Augen machen und die selbsterfüllende Prophezeiung ist perfekt.

Oft kann man mit diesem Typ Mensch auch nur schwer über Probleme sprechen oder Kompromisse finden, denn jedes Problem ist ein Fehler, den es aber nicht geben darf und jeder Kompromiss fühlt sich aus Sicht des eigenen Wertekompasses und den eigenen Idealvorstellungen dieses Typs einfach falsch an.

Das kann dazu führen, dass dies sehr hart kommuniziert wird und man sich in der Gegenwart dieses Typs mit ausgeprägtem Schatten ständig klein und falsch fühlt oder permanent eine Verurteilung droht falsch zu sein oder etwas falsch gemacht zu haben. Dieser Typ ist auch gut in der Lage, Dinge so darzustellen, dass letztlich selbst geglaubt wird, falsch zu liegen und selbst das Problem zu haben bzw. zu sein.

Ein Ansprechen der Fehler oder eines dieser Muster ist oft nicht möglich und kann zur völligen Eskalation fühlen, weil sich dieser Typ sofort verteidigen wird, denn einen Fehler kann dieser Typ mit ausgeprägtem Schatten nur sehr schwer akzeptieren, gerade dann, wenn es ein eigener Fehler ist.

Das ist für Partner/innen oft eine Pattsituation. Eigene Bedürfnisse können kaum oder gar nicht kommuniziert werden. Somit kommt ein Problem nie wirklich auf den Tisch und wird folglich nicht gelöst. Der/die Partner/in des Einser-Typs, steht praktisch mit sich und seinen Bedürfnissen allein da und findet keinen Zugang, sich zum Ausdruck zu bringen. Mann oder Frau eines solchen Partners/in fühlen sich oft früher oder später allein und einsam und vielleicht sogar klein und wertlos.

Meist kann man von Partner/innen beobachten, dass sie sich oft nicht anders zu helfen wissen, als fremdzugehen. Man könnte sagen, dass ist das geringere Übel als z.B. eine Trennung, sie kann heimlich stattfinden und so, zumindest kurzfristig, dem Alleinsein entgegenwirken und das eigene Selbstbild bzw. den eigenen Selbstwert wieder etwas aufbauen.

Da mit einem Einser-Typ, gerade wenn der Schatten so ausgeprägt ist, nicht wirklich konstruktiv gesprochen werden kann oder es zu Eskalationen führt, wird oft als Mittel eine schriftliche Kommunikation gewählt oder in extremer Form wenn nichts mehr hilft, die Tasche gepackt und sich für einige Zeit aus dem Staub gemacht.

Hat ein Mann eine/n Partner/in des Einser-Typs, wird ihm oft eine Midlife Crisis unterstellt, wenn er Hals über Kopf mit einer jüngeren Frau durchbrennt. Es ist jedoch seine scheinbar einzige Chance dem Ganzen zu entkommen und wieder frei zu sein. Eine jüngere Frau zum Beispiel hat oft „noch“ nicht die gleichen Ansprüche von richtig und falsch an einen Mann, ist in der Regel noch offener und ungefestigter. Das heißt ein Mann geht damit den Weg, sich selbst wieder als anerkannt sehen zu können, weil er von einer jüngeren Frau oft einfach so angenommen und vielleicht sogar angehimmelt wird.

Jedoch zeigt das auch, dass er auf seiner Ebene offensichtlich nicht in der Lage ist, sich und seine Position zu vertreten und für sich und seine Bedürfnisse einzustehen. Jedoch muss man ehrlich gestehen, dass es mit einem Typ 1 mit ausgeprägten Schattenaspekten durchaus nicht leicht sein kann.

Oft wird allerdings, wie schon erwähnt, der Zwischenweg gewählt und fremdgegangen, fliegt das irgendwann auf, dann wird kein gutes Haar mehr am anderen gelassen, denn dann wird offensichtlich, dass „alles“ schiefgelaufen ist, was eigentlich richtig laufen sollte und der Schuldige wird strengstens verurteilt.

Wenn Typ 1 tief in seinem moralischen Kompass verletzt wird und jeder weiß das, der mit einem solchen Typen zu tun hat, der darf sich darauf einstellen, dass alle Register gezogen werden, sodass klar wird, was hier falsch läuft.

Das können Angriffe mit allen Geschützen, die verfügbar sind, werden. Diesen Krieg übersteht nur jemand, der tief verbunden im eigenen inneren Frieden steht, gelassen bleiben kann und sehr sehr geduldig ist. Wer klug ist, zieht gar nicht erst in einen solchen Krieg.

Manchmal neigt dieser Typ zur Unbelehrbarkeit und kann sich nur schwer für Alternativen öffnen obwohl und das ist oft interessant, diesem Menschen Offenheit eigentlich sehr wertvoll ist.

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

Persönlichkeitsmuster Typ 2

Menschen des Typs 2 kann man manchmal den Wunsch äußern hören, mehr Selbstbewusstsein zu haben.

Sie sind Beziehungsmenschen, denen die Bedürfnisse der anderen wichtig sind, jedoch nicht immer ganz uneigennützig. Darauf komme ich in der Beschreibung des Schattens noch einmal zurück. Ihre eigenen Bedürfnisse haben sie meist nur dann auf dem Schirm, wenn sie in den Mangel kommen.

Sie helfen gern und überall und mögen es, wenn sie gebraucht werden, was, wenn dieses Muster in den Schatten gerät, zu Problemen führen kann. Auch dazu später noch mehr.

Sie sind oft sehr aufmerksam und bemerken jedes kleinste Signal, wenn sich jemand zurückzieht oder „komisch“ ist. Dann sehen sie möglichst sofort zu, die vermeintlichen Ursachen und somit diese Signale wieder beseitigen können.

Menschen des Typs 2 haben oft ein weniger starkes Selbstbild, welches sie durch andere Menschen zu stabilisieren versuchen.

Sie haben früh lernen dürfen, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, weil das Umfeld bedürftig war. Die Lernerfahrung in der frühen Kindheit: Zuneigung und Liebe durch Wohlverhalten.

War zum Beispiel die Mutter durch den frühen Tod des Vaters allein mit den Kindern oder der Vater nicht da oder emotional für sie nicht präsent, dann wird sie selbst bedürftig gewesen sein und konnte dem eigenen Kind und dessen Bedürfnissen nach Nähe, Zuneigung usw. nachkommen.

Ein Kind spürt so etwas und muss einen Weg finden, wie das doch möglich werden kann. Helfen ist ein gutes Mittel. Hilft das Kind der Mutter bei irgendetwas, bekommt es sofort das Feedback, wie wertvoll das Kind für die Mutter ist.

Im Extremfall kann das dazu führen, dass Menschen des Typs 2 Situationen geradezu schaffen, um anderen helfen zu können und auch gern bewusst aufrechterhalten. Sie schaffen Abhängigkeiten und ihre emotionale Abhängigkeit übertragen sie auf andere bzw. binden andere darin ein.

Bekommt das ein anderer Mensch mit, entsteht meist Irritation, was der Zweier-Typ sofort mitbekommt und versucht, das Spiel zu retten. Manchmal neigen Zweier dazu, dann auch subtil manipulativ zu werden bzw. zu wirken.

Haben Menschen dieses Typs das Gefühl gemocht zu werden, ist alles ok und mit ihren helfenden Qualitäten sorgen sie gern dafür, dass sie sich die Gunst des Anderen sichern oder gar verdienen.

Diese Menschen haben gelernt, wenn sie anderen helfen, dann bekommen sie etwas zurück, zumindest ist das die Struktur, nach der sie handeln.

Jedoch sind die anderen Menschen z.B. nicht mehr die eigene Mutter, von der sie sich so die Gunst durch Wohlverhalten verdienen können. Deshalb scheitert Typ 2 früher oder später mit diesem Muster und meistens zeigt sich das in der Paarbeziehung.

Oft ist der Start einer Beziehung davon geprägt, sich etwas Gemeinsames aufzubauen. Es gibt am Anfang genug, wobei man sich gut ergänzt und beide sich eine gegenseitige Hilfe sind. Somit fällt das Potential der Unkonstruktivität oft zunächst nicht auf.

Ist jedoch alles soweit aufgebaut, Haus, Kinder, Familie, dann gibt es oft weniger, worin man sich ergänzen kann und der Zweier-Typ gerät in den Mangel und fühlt sich in seinem schwachen Selbstbild konfrontiert.

Schlägt der/die Partner/in mehr und mehr seinen eigenen Weg ein, weil wieder mehr Freiraum vorhanden ist, macht mehr für sich oder mit alten Freunden, entwickelt ein neues Hobby oder lässt wieder eine altes Hobby aufleben, kann die Zwei das Gefühl bekommen, nicht mehr gemocht, geliebt oder gebraucht zu werden. Sie wird somit motiviert sein alles dafür zu tun, dass der/die Partner/in wieder wohl gesonnen ist. Das Problem soll so gelöst werden und ihr schwaches Selbstbild wieder Stabilität bekommen.

Das kann sehr unkonstruktiv geschehen, indem unbewusst oder gar manipulativ auf den/die Partner/in eingewirkt wird, indem viel für sie oder ihn getan wird, um dann die Gunst im Grunde als Vorschusslorbeeren wieder einzufordern.

Früher oder später merkt der/die Partner/in, dass es nicht darum geht, dass der Zweier-Typ gern etwas für den anderen macht, sondern dass es darum geht, etwas zurückzubekommen. Ähnlich wie bei Typ 1, kann sich ein/e Partner/in wie in einer Geschäftsbeziehung fühlen, wo es eigentlich darum geht, den Mangel des Menschen dieses Typs auszugleichen. Das kann anstrengend sein und ist oft damit verbunden, dass es nie genug ist.

Liegt möglichweise in der Luft, dass der/die Partner/in sich zurückzieht oder gar schon eine Affäre hat, führt das meist dazu, dass sich diese Muster verstärkt. Oft treffen dann zwei Parteien aufeinander die beide im Mangel stehen, nämlich Mangel an eigenem Selbstwert und oder Mangel an Erfüllung eigener Bedürfnisse.

Ist der/die Partner/in selbst in einem Mangel und kann oder will den Mangel des Zweier-Typs nicht mehr kompensieren, wäre es wichtig, die Kommunikation aufrechtzuerhalten und über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen, vorausgesetzt man ist sich seiner eigenen Bedürfnisse klar. Reißt die Kommunikation hier ab oder gelingt nicht konstruktiv bzw. lösungsorientiert, führt das oft in die Sackgasse.

Die Lösung wäre hier definitiv, dass beide bzw. wenigstens einer von beiden seinen Mangel anschaut und löst.

Männer, die mit einer Zwei zusammen sind und sich ähnlich wie bei den Einsern aus der Abhängigkeit frei machen wollen und als möglichen Lösungsweg leider nur eine Trennung oder eine Affäre sehen, bekommen oft eine Midlife Crisis diagnostiziert.

Jedoch wissen sie sich oft keinen anderen Weg und sehen oft nur einen dieser beiden möglichen Schritte als Option, um sich aus der Abhängigkeit des Musters einer Zwei freizuschwimmen und sich so neu zu orientieren.

Hat der Mann die Trennung schon vollzogen, fühlt man sich oft in dem Urteil bestätigt, dass er eine Midlife Crisis hat, denn auf einmal verändert er sich, kleidet sich neu ein o.ä.

Doch Vorsicht, in der neu gefundenen Freiheit ist es dann oftmals ganz natürlich, viele Dinge zu verändern, die innerhalb der Partnerschaft nie in Betracht gezogen wurden.

Erstens ist das Ablegen „alter Kleider“ oft ein symbolischer Ausdruck, sich auch innerlich von dem Alten zu lösen und bewusst in die Frische und Freiheit zu gelangen.

Zum anderen ist ein sich lösen aus einer, in dem Falle emotionalen Abhängigkeit oft ein echter Befreiungsakt und alles Alte wäre eine Erinnerung an die Zeit der Abhängigkeit, somit wirkt alles Neue und somit auch jede neue Klamotte natürlich sofort positiv.

So hart wie das vielleicht erscheinen mag, manche Männer tragen vielleicht auch das Gefühl in sich, Zeit verloren zu haben und sehen über den Schritt, sich Klamotten zuzulegen, die etwas „jugendlicher“ sind, die Möglichkeit, wieder etwas „verlorene“ Zeit aufholen zu können.

Die emotionale Abhängigkeit, die eine Zwei oft produziert, sorgt dafür, dass sich Männer oft sehr zurückziehen bzw. sich kaum kooperativ zeigen, an dem Problem zu arbeiten. Das ist im Grunde auch berechtigt, denn in der Tiefe wissen sie bzw. haben eine Ahnung, dass es nicht ihr Problem ist. Wobei, in einer Beziehung gibt es immer zwei. Natürlich trägt der Mann in der Regel auch seinen Teil dazu bei, dass die Abhängigkeit überhaupt bei ihm negative Auswirkungen zeigt.

Wäre er selbst in sich stabil, könnte er mit dem unkonstruktiven Muster einer Zwei sicher gut umgehen und vielleicht einen Teil zu einer Lösung beitragen, bzw. positiv wirken.

Abschließend sei natürlich noch einmal gesagt, dass die gleiche Struktur durchaus auch umgekehrt ablaufen kann, heißt der Mann ist ein Zweier-Typ und die Frau geht den beschriebenen Weg in ihrer individuellen Art. Ein neuer Look, z.B. in Form einer neuen Frisur ist oft ein gewähltes Mittel sprichwörtlich die alten Zöpfe abzuschneiden oder von einer dunklen Zeit in eine wieder helle, frische und oder buntere Zeitqualität zu wechseln. Dazu kann eine neue Haarfarbe, die eine oder andere Strähne oder ähnliches ein hilfreiches Mittel sein, um anschließend nicht nur nach außen hin der Welt mit einem neuen Gefühl zu begegnen, sondern auch kurzfristig ein neues Gefühl zu erlangen. Jedoch hält das oft nicht an, wenn der innere Wandel nicht vollständig gelungen ist. Merken wird das Mann bzw. Frau, wenn früher oder später das Gefühl innerlich wieder wie vorher war bzw. an die Oberfläche kommt.

Für einen echten inneren Wandel bräuchte es also eine gezielte Selbstreflexion, um das unkonstruktive Potential des eigenen Verhaltens und Denkens zu erkennen und an der Wurzel zu wandeln.

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

Persönlichkeitsmuster Typ 3

Diese Typen und gerade Männer dieses Typs sind klassische „Kandidaten“ für eine Midlife Crisis. Wenn ich die Schattenseiten dieses Typs beschreibe, gehe ich noch näher darauf ein.

Menschen, die dem Muster 3 angehören, sind im Grunde Gewinnertypen. Man kann sagen sie leben, um zu gewinnen und lieben somit das Gewinnen. Auf der Kehrseite fürchten sie sich vor jeglichem Verlust eines Sieges, ob es nun ein einmal eingefahrener Sieg oder ein bevorstehender Sieg ist.

Sie mögen keine Verlierer und machen diese unglaublich schnell aus, egal wo sie sind, wobei diese Definition natürlich subjektiv und im Grunde oft sehr pauschal ist.

In der Tiefe einer Drei ist eines klar: Verlierer erinnern sie an ihren schlimmsten Alptraum, nämlich an den eigenen Misserfolg, der unbedingt vermieden werden muss. Sie müssen wissen von was bzw. wem sie sich abgrenzen müssen.

Dreier entwickeln die vielfältigsten Strategien sich abzugrenzen, was wiederum oft gleichzeitig Anpassungsstrategien sind, um sich an die beste Ausgangsposition zu bringen. Sie sind dabei wie Chamäleons und können unglaublich viele Rollen einnehmen, viele davon haben sie in Perfektion trainiert sodass man leicht glauben könnte, dass das jeweilige Auftreten der echte Mensch wäre.

Sie kommen in einen Raum, schauen sich um und wissen sehr genau, wie man sich an Ort und Stelle und je nach Kontext zu verhalten hat, um den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen.

Sie sind Meister darin, in verschiedenste Rollen zu schlüpfen und diese in Perfektion „zu spielen“. Dabei ist ihr Fokus darauf ausgerichtet, schnellstens und am effizientesten zum Ziel zu gelangen. Ist das Ziel einmal erreicht, kann man eine drei von einem Moment auf den anderen komplett verändert erleben, wie als wäre dieser aus einer Rolle geschlüpft und nun in einer anderen unterwegs.

Für viele Menschen, die mit einer Drei zu tun haben, stellt sich früher oder später die Frage, was von all dem wirklich echt ist. Wenn eine Drei an den Punkt kommt, sich das selbst zu fragen, und oft kann das im mittleren Alter passieren, kann das zu Symptomen führen, die als Midlife Crisis beschrieben werden. Die Drei bekommt dann mit, dass ihre Rollen eben nur Rollen waren, um etwas zu erreichen. Da jedoch all das Erreichte meist nicht auch zu einer inneren Erfülltheit geführt hat, stellen sich die Rollen als nur eine auf Sand gebaute Konstruktion heraus, um das Leben bestmöglich, also als Gewinner zu meistern.

Menschen des Typs Drei sind in der Regel sehr erfolgreich und drücken dies auch nach außen hin aus. Doch selbst wenn etwas nicht so gut läuft, können sie sehr gut den Schein wahren.

Sie legen wert auf Äußeres, Ansehen und Image und fürchten sich vor Misserfolg.

In Beziehungen wissen sie sehr genau, was Mann oder Frau will, können sehr charmant sein, auf den/die Partner/in eingehen und sich sehr liebevoll zeigen.

Ihr Hauptantrieb ist der Sieg und dabei ist es fast egal, was es zu gewinnen gibt. Hauptsache gewinnen.

Wenn der Sieg errungen ist, ist es für diesen Typ meist nie vorbei, nie genug. Das Motto eines solchen Typs ist: Zufriedenheit ist der beste Weg zur Mittelmäßigkeit. Jedoch gibt sich kein echter Sieger mit dem Mittelmaß zufrieden, ein echter Sieger will gewinnen, am liebsten auf allen Spielfeldern.

In der Partnerschaft kann das dazu führen, dass er oder sie alles dafür tut, um zu erreichen, was es zu erreichen gibt. Ist das Ziel erreicht, braucht es oft direkt im Anschluss ein neues Ziel.

Dieses Muster ist oft dafür verantwortlich, dass sich Paare auseinanderleben. Das Bestehende reizt nicht mehr, in der Partnerschaft ist alles erreicht, was es zu erreichen gibt, es gibt praktisch nichts mehr zu gewinnen, das Spiel muss von neuem beginnen.

Menschen dieses Typs haben schon früh gelernt durch hohe Leistung, gute Ergebnisse und dem Streben nach Bestform Lorbeeren zu ernten. Sie haben oft nur durch ihre Leistung Aufmerksamkeit, Fürsorge und Anerkennung erhalten und so glänzen können.

Dieses Muster übertragen sie oft auf viele oder gar alle Lebensbereiche und gehen mit bestimmten Werten und Überzeugungen sowie anderen Menschen, sagen wir, flexibel um.

Das heißt, manchmal lässt sich auf einem geraden Weg ein Ziel nicht erreichen. Dreier sind für den eigenen Gewinn bzw. zur Maximierung des Gewinns durchaus bereit, den einen oder anderen krummen Weg einzuschlagen.

Dreier-Typen neigen im Umgang mit der Wahrheit auch zu etwas Flexibilität. Sie sehen es als Mittel zum Zweck, um den Sieg einzufahren oder einfahren zu können. Man muss manchmal etwas flexibel sein, so oft die Denke einer Drei, deren Siegeswillen auf Abwege geraten und so zu sagen egozentrisch orientiert ist.

Treue ist Dreier-Typen in der Regel insofern wichtig, dass man ihnen Treue entgegenbringt. Für sich selbst sehen viele Dreier dies etwas offener. Ein einmaliger Seitensprung, bedeutet aus Sicht einer Drei nicht gleich ein Treuebruch. Es ist einfach passiert, es war nichts dabei, nichts Ernstes, so oder so etwas ähnliches wird man von einer Drei als Erklärung hören, sollte es einmal dazu kommen.

Für Dreier geht es bei einem Seitensprung eher um den Reiz, um den Gewinn an sich. Ich habe es geschafft, ich war überzeugend, charmant und was für bestätigende Aspekte noch ein solches Ereignis liefern kann. Das ist es, wonach eine Drei strebt.

Sie holen sich so die Bestätigung, dass sie gut sind. Das würden sie so meist von sich selbst eher nicht sagen und den meisten ist das auch so nicht bewusst. Sie spielen einfach ihr Spiel und innerhalb des Spiels entwickelt sich das, was sich entwickelt und, huch, plötzlich landet man im Bett, ganz zufällig natürlich und ohne tiefere Absicht dahinter. Frei nach dem Motto, was ist da schon dabei?

Dreier mögen es überhaupt nicht, wenn sie durchschaut werden. Entweder, sie versuchen dann ihr Image wieder aufzupolieren oder ziehen sich zurück und hinterlassen ein negatives Bild des anderen, um mit einem halbwegs guten eigenen Bild aus einer Situation herauszukommen.

Dreier neigen dazu auszubrennen, weil sie ständig auf hohem Niveau unterwegs sind und oft innerlich getrieben sind. Kommen sie in ein Alter bzw. in eine Situation, wo ihre Rollen in Frage stehen, also zum Beispiel in der Mitte des Lebens um die 40 – 45 herum, wo im Grunde für die meisten zunächst alles erreicht ist, was es zu erreichen gibt, dann fängt oft eine unbewusste Suche an. Diese wiederum erkennt man meist durch Anzeichen, die man einer Midlife Crisis oder auch einem Burnout zuordnet.

Diese Phase im Leben einer Drei kann mit großen Herausforderungen verbunden sein, wenn soweit alles erreicht ist, was man sich gewünscht hat, eigentlich zufrieden sein könnte und doch nicht kann.

Es scheint, als gäbe es nichts mehr zu gewinnen, ein Gefühl von Stehenbleiben kann sich bei Dreier-Typen einstellen, was fast schon gleichbedeutend mit Verlieren ist. Was gibt es nun noch zu gewinnen?

Hinzu kommt, dass alle bisherigen Rollen, die dazu geführt haben, dieses Leben jetzt so zu leben, wie es ist, nicht mehr wirklich brauchbar zu sein scheinen, denn es ist ja alles da.

Bei einigen Dreien ist dann zu beobachten, dass sie anfangen nach dem zu suchen, was ihnen nicht gefällt, was nicht schön, nicht gut genug ist. Und sie werden finden.

In der Partnerschaft erwarten sie dann oft gleiche Zielstrebigkeit vom Partner bzw. von der Partnerin. Zieht er/sie nicht mehr mit, fühlt sich eine Drei oft wie ausgebremst, der/die Partner/in scheint wie eine Art Klotz am Bein zu werden. Dreier können zu der Überzeugung kommen, sie werden vom Partner festgehalten oder in ihrem Drang nach Erfolg eingeschränkt.

Ist eine Drei einmal in einem solchen Muster gefangen, kann sie oft nur schwer aus diesem wieder heraus, sie bemerkt nicht, dass sie sich die Unzufriedenheit praktisch selbst geschaffen hat.

Manchen Dreiern fällt irgendwann auf, dass sie im Grunde meistens mit einer Fassade unterwegs sind und je nach Ausprägung, nie wirklich als sie selbst gewirkt haben, also immer nur eine entsprechende Rolle gespielt haben. Das kann innerlich sehr erschütternd sein.

Merkt eine Drei, dass ihre Rollen wertlos werden oder schlicht eine leere Hülle sind oder waren, bleibt letztlich die Frage: Wer bin ich eigentlich wirklich?

Dieser Frage gehen die meisten Dreier oft so lange es geht aus dem Weg oder versuchen irgendwo neuen Halt im Außen zu finden, also in der Regel eine neue Rolle zu finden, in der sie sich wieder stabil wahrnehmen und diese ausfüllen können.

Das führt bei vielen Dreien dazu, dass sie von einer Partnerschaft in die nächste wechseln und nach Jahren wieder an dem gleichen Punkt stehen. Das Muster wiederholt sich so lange, bis es vielleicht endlich einmal durchschaut und durchbrochen wird.

Dies geschieht jedoch nur dann, wenn eine Drei sich auf den Weg macht, nicht nur ein Bild von sich zu etablieren und dies durch die Welt zu tragen, sondern sich selbst echt begegnet und in der Tiefe kennenlernt.

Gelingt es einer Drei, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten, die sie oft auch zur Perfektion gebracht hat, mit innerer Selbsterkenntnis gepaart zum Ausdruck zu bringen, dann kann sich eine Drei zu einem wirklich leuchtenden Beispiel in allen Ebenen und Bereichen entwickeln und echten Sinn und Erfüllung in die Welt und ihre Beziehungen bringen.

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Persönlichkeitsmuster Typ 4

Menschen dieses Typs sind mit dem Blick für das Besondere, das Schöne ausgestattet und streben vor allem nach dem Besonderen. Sie sehen sich auch oft selbst als etwas Besonderes bzw. als anders als andere an, was meist auch mit einem Gefühl von Allein- und Getrenntsein verbunden sein kann.

Denn besonders sein heißt oft auch, eben anders zu sein und somit nicht wirklich dazuzugehören. Deshalb erlebt man Menschen, die mit diesem Muster verbunden sind, oft auch als sehr melancholisch, da der Schmerz und die dazugehörige Sehnsucht nach Verbindung und Harmonie so groß sind.

Sie wünschen sich im tiefsten Kern, dass alles an seinem Platz ist, denn sie haben oft schon in der frühen Kindheit durch z.B. Trennungen, verstorbene Eltern, Adoptionen o.ä. die Erfahrung gemacht, einsam, verlassen oder allein zu sein und somit den Eindruck gewonnen, dass irgendetwas an ihnen anders sein muss.

Manche Vier gelangte zu der Überzeugung, dass sie nicht gewollt ist. Sie hat sich abgeschoben, also nicht dazugehörig gefühlt und ggf. auch keinen wirklich liebevollen, harmonischen Anschluss finden können.

Viele Erlebnisse einer Vier waren oft recht tragisch und natürlich hat ein Kind, dessen Elternteil z.B. verstirbt oder das selbst in ein Heim abgegeben wurde, kaum eine Bewältigungsstrategie dafür, mit dieser Trennung und dem Verlust umzugehen.

Ein solches Kind fühlt sich allein, stellt sich die Frage, was mit ihm ist, warum es niemand will oder ähnliches. Daher wird der Hang nach dem Besonderen aber eher in negativer Richtung innerlich wirken und von den permanenten Fragen begleitet sein wie, „Warum bin ich so anders?“, „Warum bin ich anders als die anderen?“, „Warum fühle ich mich den anderen gegenüber so getrennt?“ „Warum werde ich nicht akzeptiert?“. Mehr noch dazu, wenn wir uns die Schattenseite anschauen.

Um mit dem oben beschriebenen frühen Schmerz dem eine Vier ausgesetzt war umgehen zu können, lernen Vierer oft schnell, sich in ihr Innerstes zurückzuziehen und dort nach dem Schönen und Harmonischen zu suchen. Viele finden den Weg, ihre inneren Prozesse zum Beispiel gestalterisch zum Ausdruck zu bringen. Deshalb sind die meisten Vierer unglaublich gefühlvoll und bringen auch z.B. in Form von Musik, Malerei oder ähnlichen unglaublich berührende Werke zustande.

In der Regel erkennt man einen Vierer-Typ sehr gut, denn dieser arrangiert sein Outfit sowie seine Umgebung, auch wenn es für „Normalos“ nicht zu erkennen ist, meist in absolut ausgewählter Form. Jedes Stück ist in der Regel sehr besonders ausgewählt und ganz sicher nicht von der Stange oder in einem Second Hand Shop gezielt ausgesucht.

In der Kunst, als Dichter, Autor oder Musiker und ähnlichen kreativen Umgebungen sind viele Vierer Zuhause. Sie haben einen Sinn für Sprache, Rituale und Stimmungen allgemein.

Mit ihnen kann man nächtelang tiefgründig darüber philosophieren, was zwischen Himmel und Erde so existiert, sie werden nicht müde dabei, sie lieben es regelrecht.

Sie sind in der Regel sehr warmherzige Menschen und vom Grundtyp ist die Vier ein echter Herztyp. Alles was ihr Herz bewegt, können sie in allen Facetten zum Ausdruck bringen, einige können aber auch sehr hart und egozentrisch wirken.

Eine Vier ist gut darin, zum Beispiel die Oberflächlichkeiten zu durchschauen bzw. bringt zum Ausdruck, dass sie viel mehr Wert auf Tiefgang legt.

So faszinierend, wie die Vierer gerade am Anfang einer Beziehung sein können, so können sie für viele eine Herausforderung werden, gerade dann wenn die Angst sie überkommt, alleine zu sein oder vielleicht verlassen zu werden. Dieses Potential besteht aus der Sicht einer Vier immer und meist ist diese Überzeugung auch mit vergangenen Erfahrungen verknüpft. Das kann dann dazu führen, dass eine Vier fast ständig unter dieser Angst steht und gar Panikattacken entwickelt.

Manche Vierer beschreiben diese Angst fast wie einen tiefen Stich in der Brustgegend, der so bedrohlich erscheint als bestünde Lebensgefahr. Eine Stimme in ihrem Kopf als ständiger Begleiter wacht permanent über drohende Gefahren und warnt fast unermüdlich.

Vierer sind sehr sensibel und merken jede auch noch so kleine Schwingung, somit auch jede kleine Veränderung und Regung des/der Partners/in. Das kann dazu führen, dass eine Vier unbewusst ein Drama organisiert oder eine vermeintliche Beziehungskrise sieht, noch lange bevor der/die Partner/in überhaupt selbst ein Problem sehen würde oder überhaupt eins hätte.

Eine Vier kann zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt pendeln. Ist der/die Partner/in selbst nicht gefestigt, kann dies zu einer Dynamik führen, die darin mündet, dass sie oder er sich erst recht entfernt oder irgendwann damit nicht mehr bereit ist umzugehen oder gar einfach nicht mehr weiß wie.

Die Midlife Crisis ist für Männer mit einer Vierer-Frau oft ein Zeitpunkt, welcher auch die Beziehung sehr deutlich beeinflusst. Für den Mann steht einiges infrage und ist vielleicht begleitet mit eigener Unsicherheit, was schnell zu Unsicherheit bei der Partnerin führen kann und somit wird sein Problem schnell zu einem Beziehungsproblem.

Mann will das eigentlich nicht und mancher Mann ist schlichtweg mit sich und dem Problem seiner Partnerin was er nun „auch noch“ zu tragen bzw. zu lösen hat, zumindest wenn dieser das Problem auf sich selbst bezieht, überfordert. Dann bleibt ihm oft nur der vollständige Rückzug, was natürlich eine Vier in ihrem Muster bestätigt und die Abwärtsspirale beginnt sich immer schneller nach unten zu drehen. Dies ist ein Teufelskreis, der nur durchbrochen werden, wenn das unkonstruktive Muster durchschaut und gelöst wird.

Gerät ein Vierer-Mann in eine Midlife Crisis, dann kann dies in eine tiefe Verzweiflung führen, alles erscheint sinnlos und trübe, oft auch begleitet von depressiven Symptomen.

Man könnte diese Zeit als die dunkle Zeit der Seele bezeichnen, in der die Melancholie und der Schwermut fast ausschließlich den Raum des Lebens übernimmt. Begleitet wird das oft mit der Suche nach dem „heiligen Gral“, also einer absoluten Vollkommenheit und dem Wunsch nach Einheit und Harmonie.

Die Krise ist definitiv eine deutliche Einladung dafür, dass es an der Zeit ist, das Muster der Angst vor dem Alleinsein zu lösen.

Übrigens können viele Vierer-Frauen auch in eine solche Tendenz geraten, jedoch meist oft länger darin verharren, da sie meist einen starken Mann an ihrer Seite haben, der sie aufbauend und das auch über Jahre hinweg begleitet.

Jedoch kann das dazu führen, dass eine Vierer-Frau nicht dazu kommt, in die Selbstverantwortung zu gelangen und sich dieses Muster festigt. Letztlich kann dies den Mann in die Not bringen, früher oder später vor einer Entscheidung zu stehen: Gebe ich mich jetzt selbst auf, um meiner Partnerin weiterhin zur Seite zu stehen oder stehe ich für mich ein?

Das konfrontiert einen solchen Mann oft mit Schuldgefühlen und dem eigenen Vorwurf Illoyal zu sein bzw. zu werden. Mancher Mann nimmt dann den Notausgang bzw. Mittelweg und geht fremd bevor er sich trennt.

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Persönlichkeitsmuster Typ 5

Menschen mit diesem Muster sind diejenigen, die im Grunde immer den Durchblick haben bzw. haben wollen. Sie sind eher introvertiert und zurückgezogen, haben manchmal Qualitäten eines Einsiedlers.

Man könnte sie auch als stille Beobachter bezeichnen, angetrieben alles zu sehen und oft auch bis ins Detail genau zu verstehen. Wissen ist ihr innerer Kompass und das, was sie innerlich erfüllen soll, denn die meisten Fünfer streben nach Wissen, um die Primärerfahrung von Leere, die die meisten Fünfer meist schon in früher Kindheit gemacht haben, zu kompensieren.

Manche Fünfer haben schon im Mutterleib das Gefühl wahrnehmen können und auch später im Umgang erfahren, nicht erwünscht zu sein, was eine Fünf damit konfrontiert am liebsten verschwinden zu wollen. Deshalb ziehen sich Fünfer liebend gern in sich selbst oder irgendwo zurück, wo sie für sich in ihre Welt eintauchen und sich in dieser vergraben können.

Geniale Tüftler, Erfinder, Denker und Philosophen sind oft Menschen mit dem Fünfer-Muster. Einstein oder Descartes sind nur zwei gute Beispiele.

Als Beobachter sind natürlich auch diese Menschen sehr darauf bedacht objektiv zu sein und die Dinge so zu sehen, wie sie sind, was sie im Grunde nie sind. Alles Sehen ist perspektivisches Sehen. Doch viele Fünfer sind motiviert, dass eine Ding, die absolute Erklärung, die eine Lösung, am besten für alles, zu finden. Denn wenn alle Probleme dieser Welt erkannt und gelöst würden, die eine Wahrheit gefunden wäre, dann gäbe es alle Probleme dieser Welt nicht mehr, folglich wäre die Welt aller, also auch die Welt einer Fünf und somit sie selbst, ebenfalls erlöst.

Dieses Bewusstsein hat aus meiner Sicht Einstein dahin gebracht, seine genialen Gedanken zu erzeugen, denn er wollte das eine Ding finden, was die Welt zusammenhält und seine Lebensgeschichte zeigt die typischen Strukturen und Ereignisse, um ein Fünfer-Muster zu etablieren.

Das heißt eine fünf strebt nach Wissen und Wahrheit, nach etwas Ganzem, will verstehen und den Kern der Dinge entdecken und am liebsten sich selbst einverleiben. Sie wirkt dabei oft etwas unterkühlt, als hätte sie kein großes oder intensives Gefühlsleben, jedoch will eine Fünf ihre Gefühle und Emotionen gern unter Kontrolle behalten, das hat sich in den meisten Situationen als sicherer und somit für eine Fünf als einfach praktikabler herausgestellt.

Sie wollen oft nicht viel von sich Preis geben, verstecken gern ihre Verliebtheit oder ihre Wut oder gar ihre gesamte Gefühlswelt, die doch sehr umfangreich ist.

Sie machen oft den Eindruck niemanden zu brauchen, egoistisch zu sein und erscheinen kalt wie ein Eisblock, was ihnen in Anbetracht ihrer Innenwelt und den damit verbundenen Bedürfnissen, die sie haben, absolut nicht gerecht wird.

Ist eine Fünf so in sich vergraben, kann dies für sie selbst zur Herausforderung werden. Der innerliche Druck z.B. von Wut hat sich über viele Jahre aufgebaut und nicht entladen oder wurde im Zaum zu halten. Diese Gefühle wollen sich oft früher oder später Bahn brechen, an der Oberfläche auftauchen, Raum gewinnen und sich Luft verschaffen.

Jedoch droht einer Fünf dann, die Kontrolle zu verlieren und dieser Typ Mensch versucht sich noch mehr zu vergraben bzw. nach einer Lösung dieses Problems zu suchen, verlier sich dabei manchmal buchstäblich selbst und wird wahnsinnig.

Da jedoch die Fünf eher kopflastig nach Lösungen sucht, jedoch die Wut im Bauch sitzt, ist das ist letztlich oft nur eine unkonstruktive Strategie.

Manchmal bewegen sich Fünfer auf der Schwelle zwischen Genie und Wahnsinn, wie der geniale Mathematiker im Film „The Beautiful Mind“ sehr schön darstellt.

Er entwickelt eine Schizophrenie, welche aus meiner Sicht die Abspaltung der inneren Persönlichkeitsanteile eines so scharfen Denkers als negative Symptome zeigt. Ein scharfer Denker, dessen Verstand messerscharf alles in richtig und falsch einteilt, trennt somit die Spreu vom Weizen. Jedes Urteil nützt allein jedoch nichts, wenn wiederum aus den messerscharf gewonnenen Urteilen Zusammenhänge abgeleitet werden.

Verschwimmt die Grenze zwischen Wirklichkeit, also dem was wir als Realität bezeichnen und den eigenen Gedanken und Urteilen oder führt zu einer inneren Fehlleitung, dann können innere Bilder nach draußen projiziert und als real erkannt werden.

Der Mathematiker des Films, der übrigens auf einer wahren Geschichte beruht, findet früher oder später zu seinen Gefühlen, kann sein Wissen mit seinem Inneren verbinden und entwickelt sich zu einem großen Wissenden getragen von innerer Weisheit. Er bekommt seine inneren Kämpfe in friedlichere Bahnen geleitet, die Schizophrenie gelindert und erkennt sich als erfüllter Mann, was zum Ende des Films großartig zum Ausdruck kommt.

Fünfer entwickeln in der Regel in einer persönlichen Krise nicht die typischen Merkmale einer Midlife Crisis. Sie sind jedoch gerade in Beziehungen anstrengend, da sie sehr kontrollierend und manchmal gehemmt wirken und das obwohl sie aus ihrer subjektiven Sicht schon völlig aus sich herausgehen.

Gerade ihre Furcht, vereinnahmt zu werden bringt Beziehungen ins Ungleichgewicht, da sich Fünfer gerade von beziehungstechnischen „Verpflichtungen“ schnell vereinnahmt fühlen können.

Die Fünfer haben Angst, dass man ständig etwas von ihnen wollen könnte, gerade emotionale Erwartungen erwidert eine Fünf meist mit Rückzug oder Ablehnung.

Das hinterlässt bei Partner/innen oft den Eindruck, als würden Fünfer nur nehmen und niemals geben. Oft haben Partner/innen einer Fünf den Eindruck, ständig die Initiative ergreifen zu müssen, wobei Nähe und auch körperliche Nähe einer Fünf schnell auch zu viel sein kann, erst recht totale Hingabe.

Kein Typ eines anderen Musters als die Fünf hat so viel Angst vor Beziehungen, Sex oder Nähe an sich, da dies nach deren Ansicht Abhängigkeiten schaffen kann und letztlich nie wirklich zu kontrollieren ist und auch Hingabe erfordert.

Das konfrontiert Fünfer mit Unsicherheit und ggf. auch Schuld dahingehend, etwas falsch zu machen, weshalb sich unreife Fünfer oft in Beziehungen unverbindlich zeigen.

Irgendwann kann es für eine/n Partner/in einer Fünf nicht mehr ausreichend sein, dass die Fünf ein treuer Wegbegleiter, guter Zuhörer und Ratgeber ist. Dann wäre die fünf eingeladen, sich für ihre Gefühlswelt zu öffnen und sich den Tiefen des Wissens in sich zu widmen und echtes Wissen verbunden mit gefühlter Erfahrung zu integrieren und so Gewissheit in sich zu finden.

Für die meisten Fünfer wäre diese Formulierung ganz sicher sehr abstrakt, jedoch wissen Fünfer, die eine solcher Erfahrung schon gemacht haben, sehr genau welche Qualität dies ist. Man kann sagen sie sind angekommen und können ihre Suche im Außen und nach immer mehr Wissen und Informationen loslassen und in echte Genialität verwandeln, die von Weisheit geprägt ist.

Manchmal entwickeln sich Fünfer nach außen hin zu Lichtgestalten im Wissen, was jedoch oft von Überheblichkeit geprägt ist. Sie sehen sich und ihr Wissen als den Nabel der Welt, verstärkt sich dies, ist das meist das Aus für Partnerschaften oder auch berufliche Beziehungen, denn dann ist so gut wie kein Herankommen mehr an eine Fünf möglich und Menschen wenden sich ab.

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Persönlichkeitsmuster Typ 6

Diese Menschen, die dem Muster Sechs angehören, kann man als Repräsentanten der Mitte der deutschen Gesellschaft bezeichnen. Sie schlagen meist weniger in die eine noch in die andere Richtung stark aus.

Sie sind sehr anpassungsfähig, tragen vieles lange mit, bevor sie sich bemerkbar machen. Sie sind kooperativ, teamfähig und zuverlässig und man kann sich auf ihre Treue in Beziehungen in der Regel verlassen.

Sie sind warmherzig und von tiefen Gefühlen geprägt. Sind originell und witzig, haben manchmal einen speziellen Humor. Sechser setzen sich bereitwillig mit Leib und Leben für Menschen ein, die sie lieben.

Erlöste Sechser, sind offen für Neues und bereit, neue Weg zu gehen. Sie haben ein gutes Gespür dafür, was geht und möglich ist und was nicht. Wie die Sechs als Zahl es schon zeigt, haben Menschen der Sechser-Struktur einen sechsten Sinn gerade für drohende Gefahren. Wenn sie von einer guten Vorausschau und Mut getragen sind, sind sie bereit und in der Lage, echte neue Wege zu gehen und Grenzen zu ziehen, an denen es nicht mehr weitergeht.

Unerlöste Sechser sind von der Angst vor der Angst getrieben.

Sie sehen die Welt potenziell als Gefahr an. Selbstzweifel befeuern dieses Muster, was sie sehr vorsichtig, misstrauisch und furchterfüllt sein lassen kann. Sie wittern potenziell immer und überall Gefahr, wobei die Furcht vor einer Gefahrensituation oder einem Menschen nicht wirklich existiert, sondern oft nur vor der Gefahr, dass ein anderer Mensch gefährlich werden könnte oder einen verraten könnte.

Die Angst spielt sich in ihnen ab, in Form von Gedanken, Vorstellungen von dem was alles passieren kann und wird nach draußen projiziert. Gerade in der heutigen Zeit gibt es unglaublich viel, wovor man potenziell Angst haben kann.

Die Gedankengänge einer Sechs sind oft ganz normal, wie man sagen würde und haben weniger den Anschein ihren Ursprung in einer Angst zu haben.

Man kann z.B. Falten bekommen, oder? Deshalb gibt es so großartige Produkte heute, die man sich im Gesicht aufträgt, um dem vorzubeugen. Ohne die Angst vor den Falten und somit sehr wahrscheinlich dem Verlust der Attraktivität, so wie allgemein gesellschaftlich Attraktivität definiert ist, würde niemand auf die Idee kommen, sich unzählige solcher Produkte zu kaufen in der Hoffnung, dass dies auch noch funktionieren würde.

Nicht umsonst, muss sich die Industrie in der Werbung vielerlei Geschichten einfallen lassen, warum das neuste Produkt jetzt noch besser als die vergangenen sind und noch besser funktioniert.

Schauen wir ehrlich hin, ist das der Beweis, dass nichts davon wirklich hilft, außer vielleicht von den Gedanken des Alterns abzulenken. Altern erinnert an Krankheit und Gebrechlichkeit und letztlich an den Tod, letztlich die größte Angst die Menschen in sich tragen.

Unreife Sechser haben sich selbst gegenüber oft keine Autorität, deshalb suchen sie sich gern Autoritäten im außen denen sie folgen können, denn diese Autoritäten dienen stellvertretend für ihre eigene Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. So will eine unerlöste sechs für sich Sicherheit und Stabilität ermöglichen und sich an etwas zu orientieren.

Entlarvt eine Sechs jedoch wie oben beschrieben z.B. eine für sie negativ geprägte Verkaufsstrategie der Kosmetikbranche, dann empört sie sich und entmachtet den vorher auf den Sockel gehobenen Götzen in der Form, dass er bzw. sie auf diesen meist empörend einschlägt.

Sie fühlt sich belogen und betrogen, merkt aber dabei nicht, dass sie vorher Teil des Ganzen war und jetzt noch ist. Eine sechs versucht sich so von falschen Propheten zu befreien und wünscht sich oft endlich echte und gute Propheten.

Das heutige Problem ist jedoch, dass es kaum mehr aus Sicht der Sechs glaubhafte Autoritäten gibt, bzw. viele gerade politische Autoritäten enttäuscht haben oder aus Sicht einer sechs diese sogar verraten haben. Sie fragen sich, wem sie noch glauben können.

Dies kann zu einer tiefen Zerrissenheit führen und sie wie ein Spielball zwischen den extremen hin und her schwanken lassen.

Sie wollen Nähe, stellen andere aber auf die Probe, um zuerst den Beweis zu erhalten, dem anderen vertrauen zu können. Sie glauben an Autoritäten und fürchten sie zugleich, gerade wenn die Erfahrung mehrfach gemacht wurde, dass eine Autorität sich als unglaubwürdig erweist.

Sie fürchten sich vor Aggressivität und wünschen sich Harmonie, sind selbst jedoch manchmal höchst aggressiv. Sie fühlen sich unsicher, erleben und fühlen sich jedoch selbst als höchst sicher. Sie sind liebenswürdig und angepasst und können von einem Moment auf den anderen gemein und hasserfüllt sein. Sie streben nach ehrlichen und echten Werten und untergraben diese selbst. Sie versuchen, der Strafe zu entgehen, scheinen aber genau das Gegenteil zu erreichen. Man könnte sagen, dass unreife Sechser in sich und oft auch im Außen korrupt sind.

Sechser scheinen manchmal nicht voranzukommen, weil sie jedes Detail durchdenken und alles überprüfen, bevor sie sich in Bewegung setzen. Prüfungssituationen sind für Sechser oft die Hölle, denn die größte Angst ist, nichts mehr zu wissen, Blackout.

Manche unerlösten Sechser stehen sich buchstäblich oft selbst im Weg und sabotieren sich durch ihr ständiges Denken darüber, was alles schief gehen kann, selbst.

Dieses Muster kommt oft daher, dass Sechser in unbeherrschbarer und unberechenbarer Umgebung aufgewachsen sind. Gerade die ältere Generation und gerade die, die Kriege erlebt oder in einer Zeit von Kriegen aufgewachsen sind, haben die permanente Gefahr, Unsicherheit und somit den potenziellen Feind buchstäblich nie hinter sich gelassen bzw. das innere Gefühl nie wirklich überwunden, potenziell umgeben von einem Feind zu sein.

Noch heute zeigen sich die Konsequenzen dessen, da sich auch in Familien diese Gefühlskälte, Unsicherheit oder sogar Gewalttätigkeit noch immer zeigt oder ihre Spuren hinterlässt bzw. hinterlassen hat.

Oft haben oder hatten die heutigen 40 – 60 jährigen entweder keine oder nur instabile und selbst höchst verunsicherte, emotional unpräsente oder oft überzogen harte autoritäre vielleicht sogar gewalttätige Vaterfiguren. Meist hatten diese Väter selbst solche Väter und sind oft in völliger Unsicherheit aufgewachsen.

Sechser beschreiben oft, nie ein wirkliches Urvertrauen entwickelt zu haben. Sie verstricken sich oft in ihrer eigenen Verstricktheit, was sich meist gerade in Partnerschaften deutlich durch Stress, Dramen und in Form von Konflikten zeigt. Persönliche Ent-wicklung, wäre der Weg, die Verstrickungen zu lösen und sich sozusagen selbst zu befreien.

Auch „Vater Staat“, hat viele Menschen, gerade im Osten Deutschlands über viele Jahre schwer enttäuscht, viele fühlen sich heute daran zurückerinnert, was manchmal zu unkonstruktiven Ausdruck kommen kann.

Man muss unterscheiden zwischen phobischen und kontraphobischen Sechsern. Die phobischen Sechser sind weitestgehend pflegeleicht, denn sie sind sich ihrer Furcht bewusst und sind bereit sich helfen zu lassen. Wenn sie vertrauen zu einem guten Therapeuten/in oder Coach gefunden haben, lassen sie sich Schritt für Schritt und bereitwillig hin zur Erkenntnis der Lösung und somit zur Lösung von den Ängsten und Befürchtungen führen.

Kontraphobiker können jedoch radikal und aggressiv mit ihrer Furcht bzw. ihren Ängsten umgehen. Sie gehen nicht den Weg, in Verbindung mit ihrer eigenen Angst bzw. ihren eigenen Ängsten zu treten, sondern sie kompensieren diese wo und wie es ihnen auch immer möglich ist.

Ein Weg können gefährliche Sportarten sein, oder überhaupt Sport in immer höher wachsendem Maß. Es geht um den eigenen Beweis, die Angst im Griff zu haben und letztlich vielleicht besiegen zu können.

Oft ist dies jedoch verbunden mit aufgesetzter Härte, Stärke und Waghalsigkeit. Manchen Sechser haut eine schiefgelaufene Aktion auf die Bretter, sie raffen sich auf und kommen sozusagen zu alter Stärke zurück, jedoch ist die Angst und Furcht im Inneren noch immer nicht gelöst. Oft folgt dann früher oder später ein noch heftigerer Schlag.

Manche Sechser laufen einen Marathon nach dem anderen, fühlen sich kurz gut und frei, doch brauchen zeitnah die nächste „Dosis“, bevor alles Negative wieder an die Oberfläche kommt. Wenigstens haben diese Menschen ein Ventil oder eine Bewältigungsstrategie, die meist unbewusste Furcht unter der Oberfläche zu halten.

Hätten sie dies nicht, bräuchten viele kaum einen Anlass, um aufzubrausen, cholerisch um sich zu brüllen, zu toben oder gar handgreiflich zu werden. Sie vertragen wenig, im Grunde keine Kritik oder Abweichung von dem, was sie für richtig halten und verteidigen ihre Anliegen oft sehr verbissen und mit allen Mitteln. Das kann zu unverhältnismäßigen und manchmal gerade in Beziehungen zu absurden Verhaltensweisen führen.

Sie projizieren alles, vor allem ihre negativen oder gar hasserfüllten Gedanken nach draußen und alles und jeder kann in die Schussbahn der Projektion geraten. Gerade der/die Partner/in kann mit an den Haaren herbeigezogenen Hypothesen konfrontiert werden, wo mancher sich die Frage stellt, in welcher Welt man gelandet ist.

Das Hauptmuster ist hierbei allerdings, für die eigenen Themen und gerade die negativen Aspekte daran einen Sündebock zu finden. Und der wird ganz sicher gefunden und angegriffen. Vorwürfe und Schuld ist die gängigste Waffe einer Sechs.

In der Sexualität sind gerade sechser Männer oft blockiert, da sie von Versagensängsten verfolgt werden. Frühzeitiger Samenerguss oder erektile Dysfunktion sind oft Symptome von Sechser-Männern, oft auch schon in frühen Jahren. Auch das kann später dazu beitragen, in eine Midlife Crisis zu geraten.

Ansonsten kann man bei Sechsern eher unscharf Symptome einer Midlife Crisis erkennen. Ein deutliches Zeichen gerade für kontraphobische Sechser ist, wenn sie sich vollkommen verstrickt haben und ihnen im Grunde ihr eigenes Konstrukt um die Ohren fliegt oder um die Ohren zu fliegen droht, dann wäre Ent-wicklung definitiv angesagt.

Einer Frau mit einem kontraphobischen Sechser an der Seite, welcher nicht bereit ist, seine Themen anzuschauen, ist zu raten, sich selbst auf einen Entwicklungsweg zu machen und so ggf. ein leuchtendes Beispiel zu sein, wie Entwicklung gehen kann, sich selbst näher und besser und somit den anderen besser kennenzulernen, um so zumindest die unkonstruktiven Dynamiken, die man als Partnerin vielleicht noch fördert, abzumildern.

Schlägt der kontraphobische Sechser aber nicht einen Weg der Umkehr ein, dann kann man nur raten, sich zu trennen. Dann bestätigt man zwar die größten Befürchtungen der Sechs, jedoch hat man dann als Frau das Muster verstanden, kann damit umgehen und kann mit dem Hass, der Schuld und den Angriffen, die man von einer Sechs im Allgemeinen erwarten kann, umgehen.

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

Persönlichkeitsmuster Typ 7

Menschen mit dem Siebener-Muster sind die optimistischsten unter allen 9 Typen. Sie machen buchstäblich den Eindruck, Sonnenkinder zu sein. Sie sind mit kindlichem Staunen unterwegs, erleben das Leben als Geschenk und sind empfänglich für die Kostbarkeiten des Augenblicks.

Sie sehen in Allem das Gute, betrachten die Welt nur wenig in Kategorien wie gut und schlecht, sondern gern als Gesamtes. Nichts in der Welt ist umsonst, überflüssig noch scheint zufällig. Für Siebener gibt es keine Zufälle.

Sie sind voller Idealismus und Zukunftsplänen oder gar großen Visionen und stecken gern andere mit voller Begeisterung damit an. Sie sind heitere Gemüter, ihr Lachen bzw. ihr Humor ist ansteckend und sie können über sich selbst lachen.

Gerade Siebender-Männer scheinen sich ihre Kindlichkeit bzw. einen sehr guten Draht zu Kindern bewahrt zu haben. Taucht eine Sieben auf, scharen sie sich um sie. Ihre Lockerheit, Humorvolle und spielerische Art, die Gabe einer blühenden Fantasie, ihre sonnige Ausstrahlung und allem der entwaffnende Charme bringt sie weit, nicht nur bei Kindern.

Sie sind Genießer und gerade in Partnerschaften auf Genuss aus, von daher gestalten sie diese oft sehr genussreich und sorgen vor allem dafür, das s es schön ist, man könnte sagen sie streben nach einem Leben im Paradies.

Siebener haben wie Dreier ein hohes Potential für persönliche Krisen bzw. für das, was man als Midlife Crisis bezeichnet.

Denn Siebener neigen dazu, sich die Welt schöner zu reden oder irgendwie zu basteln als sie eigentlich ist. Irgendwann merken sie, dass sie nie ankommen bzw. dass sie die Realität nicht mehr verleugnen können. Ihr Konstrukt, ihr Wunderland fällt wie ein Kartenhaus zusammen und reißt sie mit.

Meist bemerken sie nicht warum, wieso, weshalb dies passiert, denn sie gehen ja immer vom Besten aus. Siebener versuchen, die schöne Welt oder das was davon noch übrig ist aufrechtzuerhalten. Oft erst, wenn es sich überhaupt nicht mehr halten lässt, sind Siebener in der Lage zu erkennen, dass sie sich mit all dem Positiven von Ängsten und Schmerzen abzuschotten versucht haben.

Siebener sind Meister darin, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ich kenne Siebener, die gerade dann, wenn ihre Welt auseinander zu fallen scheint, am besten drauf sind. Darin ist dann kaum die Übertreibung zu verbergen – außer für die Sieben.

Siebener streben nach möglichst wenig Schmerz und möglichst viel Genuss, das heißt, wenn es eng wird gibt, es wenig Optionen. Sie gestalten sich solange auch den größten Mist schön, bis es knallt oder ihnen die Optionen ausgehen, dann suchen sie oft im Außen nach Neuem.

Gerade in Partnerschaften kann das dazu führen, dass eine Sieben von heut auf morgen um die Ecke kommt, schweren Herzens über Monate mit sich gerungen hat, um letztlich zu entscheiden, Hals über Kopf die Beziehung zu beenden.

Gerade wenn die Beziehung aus der Sicht einer Sieben von Unglück oder Negativität geprägt ist und die Sieben glaubt, dass da draußen das Paradies noch auf sie wartet.

Jedoch ist der Schmerz innerhalb der Sieben in einem über Monate laufenden Entscheidungsprozess oft so unerträglich, dass sie sich früher oder später davon lösen will bzw. irgendwann die Überzeugung gewinnt dies auch zu müssen.

Bei Siebenern ist deshalb oft ein so harter Schritt notwendig, weil eine Trennung bzw. einem anderen Schmerz und Leid zuzuführen sich so ähnlich anfühlt, als würde man sich selbst diesen Schmerz zufügen.

Der Satz lieber ein schnelles schmerzliches Ende als ein Leben voller Schmerz könnte ein Satz einer Sieben sein.

Siebener haben auch den Drang nach dem absoluten Ideal zu streben, man kann schon sagen die meisten Siebener sind Idealisten.

Sie streben nach dem Guten und müssen sich sicher sein, sich für eine gute Sache einzusetzen. Läuft in ihren Augen irgendetwas nicht für eine gute Sache, dann setzen sie sich so lange ein, bis es entweder gut wird oder sie suchen sich einen anderen Weg.

Jedoch kann das eigene Ideal mit dem Ideal anderer kollidieren, was eine Sieben entweder glatt verleugnet oder ignoriert. Ihr Glück muss für alle gelten, dass kann sehr anstrengend werden, weil die Sieben dazu neigen kann, andere anzustacheln selbst nach ihrem Glück zu suchen. Jedoch ist es eigentlich das Glück der Sieben selbst, was sie damit versucht zu finden.

Unerlöste Siebener können nicht verstehen, wie Menschen zufrieden sein können, natürlich, denn sie sind es selbst nicht, nur merken sie es nicht. Sie befinden sich in einem ständigen inneren Kampf, um ihre Ängste oder Schmerzen zurückzuhalten, stattdessen in der Außenwelt dafür sorgen, dass alles Mögliche ohne Angst und schmerzfrei bleibt, also glücklich und großartig läuft.

Siebener haben meist ein schmerzliches oder gar traumatisches Ereignis gehabt, welches sie geprägt hat. Den Schmerz bzw. die Angst, die damit in Verbindung entstanden ist und nicht bewältigt, noch gelöst wurde, trägt die Sieben seitdem in sich und muss diese unter der Oberfläche halten. Das versucht sie dadurch, indem sie in der Welt überall Sonne, Optimismus und positive Energie zu verteilen versucht.

Das gelingt früher oder später allerdings nicht mehr und die Sieben merkt, dass sie mit allen Versuchen scheitert bzw. gescheitert ist oder zumindest müde geworden ist, diesen Kampf der Freude weiter zu kämpfen.

Das kann in eine tiefe Krise, Midlife Crisis oder gar in eine tiefe Depression führen. Robin Williams hat den Weg wohl nie wirklich für sich möglich machen können, den tiefen Schmerz in ihm zu lösen und sich so letztlich aus der Depression zu befreien.

Jim Carey schon eher. Dieser macht heute einen sehr weisen Eindruck, wenn man all seine chaotischen Rollen dagegen vergleicht. Die Truman Show ist wohl auch für ihn selbst eine Rolle gewesen, die ihn sein eigenes Muster erkennen ließ.

Siebener sind Lebenskünstler, heute hier, morgen dort, was aber auch in Beziehungen negativ durch ein ständiges Hin und Her zum Ausdruck kommen kann. Obwohl sich eine Sieben tiefe Nähe wünscht, hat sie Angst davor Nähe einzugehen, denn dann könnte sie verletzt werden und dieser potenzielle Schmerz muss verhindert werden.

Siebener scheinen in den Augen anderer oft maßlos und verschwenderisch, haben oft auch Suchtthemen oder gar Suchtprobleme, gerade unreife Siebener haben es schwer, das rechte Maß zu finden.

Vielen Siebenern zerrinnt das Geld scheinbar in den Fingern, daher können sie leicht in eine Schuldenfalle tappen, was Beziehungen oft auch sehr belasten kann, gerade dann, wenn bestimmte Verantwortung für Haus und Familie zu tragen ist.

Aus meiner Sicht kommt eine Sieben früher oder später nicht drum herum sich der Erlösung des in der Tiefe liegenden Schmerzes und der damit verbunden Angst zu widmen, dann löst sich alles andere in der Regel ebenfalls und meiner Erfahrung nach, wie fast von selbst.

Denn alle Kompensationsstrategien, wie z.B. Genuss von Süßem, Alkohol oder anderen aufheiternden Dingen bzw. Tätigkeiten lösen sich dadurch meist von selbst auf.

Auch das Nähe- und Freiheitsproblem, welches in Beziehungen oft bei Siebenern ein Thema ist, löst sich und so ermöglicht sich ein Weg in eine echte Verbindung. Eine Partnerschaft kann auf eine neue Ebene gehoben werden oder überhaupt erst verbindlich möglich gemacht werden.

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

Persönlichkeitsmuster Typ 8

Die Acht sind die Powertypen. Manche sind gar Persönlichkeiten mit großem Machtstreben und leicht als Egoisten verkannt. Das zentrale Thema im Leben einer Acht ist Stärke und Kraft und somit auch die Polarität zwischen Stärke und Schwäche.

Sie sind in der Lage auch anderen Stärke und Kraft zu vermitteln, haben eine gute Nase für Gerechtigkeit und Wahrheit und bemerken sehr schnell, wenn etwas nicht stimmt, Ungerechtigkeit oder Unehrlichkeit herrscht.

Sobald sie zwischen den Polen von Stärke und Schwäche Harmonie gefunden haben, in Verbundenheit ihrer eigenen Stärke ruhen, stehen sie auch im größten Sturm wie ein Fels in der Brandung, haben ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl und Fürsorge.

Auf das Wort einer Acht ist Verlass und wenn sie sich einer Sache widmen bzw. engagieren, dann können sie ungeheuere Energien aufbringen, wenn dies Qualitäten in den Schatten abdriften, kann es dazu führen, dass Achter ausbrennen.

Menschen mit dem Achter-Muster sind oft Grenzgänger zwischen den Polen, sie sind bereit für ihre Überzeugungen einzustehen und nehmen in Kauf, anzuecken.

Menschen vom Typ der Acht haben oft in früher Kindheit gelernt, dass Weichheit bestraft wird bzw. man mit weichen Tendenzen in der Welt oder in bestimmten Situationen nicht weiterkommt. Viele Achter-Kinder sind in unterdrückten Umgebungen aufgewachsen oder herumgestoßen und ausgegrenzt worden, was dazu führte, dass sie früher oder später lernten niemandem, außer sich selbst vertrauen zu können.

Kinder, die in Umgebungen aufwuchsen, wo man es sich nicht leisten kann oder konnte zu weinen oder Schwäche zu zeigen, wurden oder werden oft Menschen mit dem Achter-Muster.

Oft wurden Achter auch von ihren Eltern animiert Stärke zu zeigen, sich nichts gefallen zu lassen. „Schlag zurück“, „Zeig wer der Boss ist“, das sind Sätze die sicher einige Achter gehört haben.

Achter glauben daran, dass die Welt von den Starken beherrscht wird und die Schwächeren den Kürzeren ziehen. Die meisten Achter haben früher oder später beschlossen, nicht brav zu sein, sich nicht anzupassen, sondern sich zu bewaffnen, ihre Stacheln auszufahren, sich einen Panzer zuzulegen.

Achter sind bereit für fast jeden Kampf, Grenzen zu überschreiten und Regeln zu brechen und übernehmen lieber das Kommando als herumkommandiert zu werden.

Manche Achter haben dieses Muster als Gegenreaktion gegenüber zu „weichen“ und nachgiebigen und oder gar inkonsequenten Eltern entwickelt. Nach dem Motto: „Was muss ich noch tun, um endlich in Konfrontation zu geraten oder an Grenzen zu stoßen?“ Sie haben oft nicht gemacht, was man von ihnen wollte, um so ihre Grenzen auszuloten und somit ihre Kräfte testen und kennenlernen zu können.

Achter ergreifen gern Partei für die Schwachen und anmaßende Autoritäten können sie nicht ausstehen, neigen oft sogar dazu diese nackt aussehen zu lassen. Ihre Leidenschaft für Gerechtigkeit und Wahrheit lässt sie an der Seite der Schutzlosen und Unterdrückten stehen. Oskar Schindler aus Schindlers Liste zum Beispiel ist ein Mensch mit einer Achter-Struktur.

Achter können echte Retter sein, jedoch oft eigentlich, um sich selbst zu retten. Sie erkennen was für andere nicht gut läuft und stellen sich schützend vor sie.

Achter benutzen gerne deutliche Worte. Sie finden zum Beispiel etwas nicht nur nicht gut, sondern sie hassen es. Viele neigen in ihrer Sprache immer den größtmöglichen Ausdruck der in der Wortwahl möglich ist. Achter neigen gerne auch dazu, Kraftausdrücke zu verwenden und werden auch von anderen als Choleriker betitelt.

Gerade der Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten kommt daher, dass hinter ihrer „Fassade“ von Stärke und Härte ein inneres Kind wohnt, welches alles andere als das von sich sagen kann und sich auch alles andere als stark und sicher fühlt.

Es lebt im Schatten und will eigentlich gesehen und aus der nie gelösten potenziellen Schwäche, die es in früher Kindheit erlebt hat, befreit werden.

In Beziehung können sie vor lauter eigenem „Überlebenskampf“ den Blick für andere verlieren und sie mit ihrer Härte und oft auch Sturheit an Grenzen bringen oder buchstäblich wie ein Elefant im Porzellanladen auftreten. Um in einer Diskussion mit einer Acht nicht unterzugehen, muss man schon wirklich gute Argumente und ein festes Standing mitbringen.

Fühlt sich eine Acht bedroht, kann sie zu noch mehr Härte und zu persönlichen Angriffen neigen und oder gar aggressiv werden. Achter stehen oft innerlich wie unter Feuer von oft verdrängter Wut und Aggression. Unerlöste Achter werden von dieser Wut und ihren Aggressionen bestimmt.

Eine solche Acht ist nur selten bereit sich für Fehltritte, Verletzungen zu entschuldigen oder etwas zurückzunehmen. Dies sieht potenziell, wie Schwäche aus und das kann eine unerlöste Acht nicht zulassen.

Viele Menschen, die mit einer Acht zu tun haben, warten oft vergebens darauf, dass eine Acht einsichtig wird und einen einmal eingeschlagenen Weg revidiert.

Manche Achter können innerlich sehr streng mit sich umgehen, sich selbst verurteilen oder gar sich bestrafen.

Menschen mit einer Achter-Struktur wollen ihrer Angst vor Schwäche oft zuvorkommen und das machen sie durch Angriff. Sie glauben daran, dass Angriff die beste Verteidigung ist und meist eine rationale Entscheidung, mit der sie auch jegliche Konflikte, die damit verbunden sein können in Kauf nehmen.

Diese Achter konfrontieren gern alles, was ihnen als scheinheilig und ungerecht vorkommt. Sie stehen dem Leben oft feindselig gegenüber und betrachten es als bedrohlich, deshalb muss man ihm mit Stärke begegnen und kann auch nur selten vertrauen. Der potenzielle Feind lauert überall, so die Sicht einer Acht.

Für Beziehungen ist das kritisch, da eine Acht seinen/seiner Partner/in nie wirklich vollständig vertraut und immer ein gewisses Maß an Misstrauen aufrechterhält.

Partner/innen einer Acht haben oft den Eindruck, nie wirklich an eine Acht heranzukommen, die harte Schale nie wirklich zu durchdringen.

Manche Achter sind notorische Neinsager und oder tun bewusst das Gegenteil von dem, was man von ihnen ggf. erwartet, sie genießen es regelrecht gegen etwas zu sein. Abwehr und Verneinung ist oft ihre erste Reaktion auf Neues, Ideen und oder neue Gedankenansätzen, Menschen und Situationen.

Sie suchen buchstäblich den Konflikt oder schaffen diesen regelrecht, das kann eine Beziehung an Grenzen bringen. Viele Achter verkaufen sich dies als Wachstumspotential auch für den/die Partner/in, als Mittel zur Stärkung der eigenen Person sowie der Beziehung, doch nicht selten haben sich Achter gerade Partner/innen gesucht, die eben ihnen gegenüber weniger hart und stark daherkommen. Folglich neigen Partner/innen einer Acht früher oder später dazu, sich aus dem Kampf, den Aggressionen, der potenziellen Wut und den damit verbundenen Konflikten, denen sie ausgesetzt sind, zu befreien.

Gerade Menschen, die sich von ihrem/er Partner/in mit einer Achter-Struktur Zärtlichkeit oder gar das Zeigen von Verletzlichkeit wünschen, haben oft keinen anderen Weg, als die Acht mit einem Ausbruch oder einem Seitensprung zu konfrontieren.

Eine Acht direkt zu konfrontieren ist oft ein Kampf, der nur verloren werden kann, deshalb ist eine Affäre meist das Mittel der Wahl. Den jeweiligen Partner/innen ist nicht bewusst, dass dieser Weg ein Weg der Lösung für Partner/innen aus dem Muster der Acht ist.

Oft ist es jedoch so, dass eine Acht dann noch mehr zu macht, eine noch härtere Rüstung hochfährt, noch härter reagiert und einen echten Rosenkrieg vom Zaun bricht oder zumindest beim gegenüber versucht, dass sein Bild gewahrt bleibt und das Problem bei der Gegenseite sein muss und nun dieser sich verändern muss.

Eine unerlöste Acht merkt oft nicht, dass sie anderen mit ihrem Verhalten Angst macht. Gerade wenn sie sich ihrem Ärger Luft macht, dann geschieht das meist, kurz, hart und direkt und dann kehrt die Acht zur Tagesordnung zurück, wogegen sich die andere Seite oft nicht so schnell von einem solchen Gewitter erholt.  

Eine Acht geht oft davon aus, dass so sie die Welt und sich selbst sehen es auch die anderen sehen müssten. Kampf, Konflikte und Auseinandersetzung gehören bei einer Acht zum Leben, sie merken jedoch nicht, dass es für andere tiefe Schläge sein können, denen sie nur mit Flucht begegnen können.

Viele Achter fallen in eine tiefe Krise, wenn sich ihr Umfeld z.B. Hals über Kopf von ihnen entfernt, was bei Achtern nicht selten gerade in Beziehungen passiert. Das ist auch das Potential für eine Acht, in das, was man als Midlife Crisis bezeichnet hineinzugeraten. Gleichzeitig ist es aber auch eine Einladung, dass eigene, in den Schatten Geratene und unkonstruktiv wirkende Muster zu durchschauen und sich davon zu lösen.

Dazu müssten Achter erkennen, dass sie Angst vor ihrem weichen Kern haben. Doch gerade deshalb sind sie nur selten bereit, sich auf den Weg in eine Therapie, ein Coaching oder einen ähnlichen Rahmen zu begeben, um ihr Innerstes zu erkunden und zu erlösen.

Oft neigen Achter dazu, die Gefahr darin zu sehen, sich in einer möglichen Abhängigkeit eines Therapeuten, Coaches oder wie auch immer persönlichkeitsbildenden Lehrers zu begeben, also in einem Entwicklungsprozess ggf. die Kontrolle und letztlich sich selbst bzw. ihre eigene Stärke zu verlieren. Jedoch ist das ihr vorgeschobener Abwehrmechanismus, die eigene Schwäche nicht sichtbar werden zu lassen. Meist durchschauen Achter diese Struktur nicht und drehen sich weiter im Kreis.

Midlife Crisis mit 45 | 9 Persönlichkeitsmuster die zur Krise führen können 7

Persönlichkeitsmuster Typ 9

Neuner sind die Friedliebenden und Friedensstifter. Neuner haben die Gabe andere Menschen ohne Vorurteile zu sehen und zu akzeptieren. In der Gegenwart einer Neun fühlt sich jeder verstanden und angenommen.

Sie zeichnen sich als unparteiische Menschen aus, sind gute Mediatoren und Vermittler zwischen den Fronten. Sie können beide Seiten der Medaille sehen, anerkennen und wertschätzen.

Sie können auch sehr harte Wahrheiten unaufgeregt und mit einer Ruhe vortragen, dass diese von anderen kaum abgewehrt werden und in der Regel sogar im Grunde immer auf Zuspruch treffen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber Eugen Drewermann wäre aus meiner Sicht eine Neun. Wenn man Vorträge von ihm hört, nimmt man wahr, wie klar und mit welcher Ruhe und trotzdem Bestimmtheit er die Missstände dieser Welt vorträgt und an das eigentliche Menschsein appelliert.

Ich sage eigentlich, denn die Neun repräsentiert das Ursprüngliche und Unverdorbene im menschlichen Wesen und man muss nicht weit schauen, wo sich im Menschsein das Gegenteil davon zeigt.

Menschen aller Urvölker, die sich noch einen ursprünglichen Lebensstil bewahrt haben bzw. sich diesen bewahren konnten sind im Grunde Neuner. Sie kennen unser Treiben, den Stress, den Konkurrenzkampf und das Streben nach immer Höherem nicht. Aus der Sicht unseres Lebensstils heraus, ist ein solcher Lebensstil nicht unbedingt erstrebenswert und steht auf der Stufe des Versagens, der Unfortschrittlichkeit und gilt als hinterwäldlerisch. Jedoch ist unser Spiel ganz sicher nicht deren Spiel. Aus Sicht dieser Völker laufen wir durch das Leben wie ein geworfener Stein.

Das Lied aus dem Dschungelbuch, „Probier‘s mal, mit Gemütlichkeit,“ ist ein Volltreffer, um die Qualität der Neun zu beschreiben. Jedoch werden Neuner in unserer Welt gern als träge und faul betitelt, was ihnen zumeist nicht gerecht wird.

Einer Neun kann es an Mut fehlen sich mit ihren Talenten zu zeigen, bzw. neigen Neuner manchmal dazu, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Selbstdarstellung gehört nicht in ihr typisches Verhaltensportfolio.

Sie schwimmen gern mit dem Strom, jedoch kann es leicht passieren, dass sie in der Masse übersehen werden. Manchmal werden Neuner gar ignoriert, übergangen oder zurückgewiesen, wenn sie eine Meinung äußern wollen.

Neuner muss man einfach gernhaben und sie scheinen recht „pflegeleicht“. Manchmal neigen sie dazu, etwas ungreifbar zu sein, haben keine wirkliche Position und sind eher verschwommene Personen ohne Ecken und Kanten.

Es dauert sehr lange, bis Neuner Wut oder Aggressionen zeigen. Sie sind eher nicht diejenigen, die die Welt verändern. Sie lieben den Weg des geringsten Widerstandes und neigen dazu, Angst vor ihren Entscheidungen zu haben. Festlegen auf etwas gehört nicht unbedingt zur Stärke einer Neun sowie sie es lieben, wichtige Dinge oder Aufgaben vor sich herzuschieben, Schwieriges oder etwas, was zu viel Energie kostet, wird vermieden.

Sie sind sehr ehrlich und teilen ihre Sicht auf die Dinge ohne irgendwelche Hintergedanken. Sie werden gern auch mal als naiv bezeichnet, weil sie erst später merken, dass ein anderer für bestimmte Information nicht vertrauenswürdig war. Sie sagen was sie empfinden, müssen es jedoch erst mühsam in sich suchen und finden. Das was eine Neun sagt, ist das, was sie meint.

Momente in denen eine Neun wirkliche innere Ruhe erfährt sind pure Glücksmomente des inneren Friedens, was im Grunde die Natur eines jeden Musters ist, jedoch ist die Welt um eine Neun herum alles andere als friedlich und diesem permanenten Kampf fühlt sich eine Neun ausgesetzt.

Da jedoch der Kampf, dem sich eine Neun ausgesetzt sieht, nicht nach außen kanalisiert wird, richtet sich die Energie in Form eines Brodelns im Inneren der Neun gegen sie selbst. Lange glaubt eine Neun, mit ihr stimmt etwas nicht und bezieht das Unbehagen auf sich. Erst wenn alle Eventualitäten durchgespielt und sie sich sicher ist, dass eine Äußerung des Ärgers wirklich berechtigt ist, dann äußert sich eine Neun. Jedoch darf man sich dann auf einen Vulkanausbruch einstellen, der für einiges an Überraschung sorgt und vielleicht sogar erschreckend wirkt, da doch eine Neun sonst so unkompliziert erscheint.

Viele Neuner neigen dazu, sich selbst herabzusetzen, verstecken sich hinter falscher Bescheidenheit und hinter der Angst sich zu zeigen. Sie wollen nicht besonders sein, im Mittelpunkt stehen oder irgendwie im Vordergrund auftauchen, weil sie ein geringes Bild von sich haben. Bei manchen Neunern bemerkt man nicht, dass sie bei einer Party überhaupt da waren.

Die Anstrengungen und Anforderungen des Lebens und sich diesen nicht gewachsen sehen, gepaart mit einer oft inneren Gehemmtheit wirkt oft lähmend und kann dazu führen, dass sich Neuner in eine Abhängigkeit begeben und/oder in einer Sucht landen.

Trink ich ein Glas fühle ich mich leichter und beschwingter… oder wenn ich einen kleinen Joint rauche. Manche Neuner greifen zu sehr starken Stimulanzien, weil sie sich aus ihrem eigenen Inneren nur schwer in Bewegung bringen können.

Wenn um sie herum nicht viel passiert können Neuner glatt einschlafen, nachts jedoch plagt sie die Schlaflosigkeit. In Not ziehen sich Neuner zurück, wollen niemandem zur Last fallen und glauben nicht, dass sich überhaupt jemand für ihre Probleme interessiert.

Sie fressen ihren Ärger in sich hinein oder kompensieren diesen durch Essen. Oft liegt bei Neunern aus der Kindheit angestauter Ärger zu Grunde, denn selbst zornige Ausbrüche wurden meist von den Eltern oder dem Umfeld ignoriert oder nicht ernst genommen. Im Erwachsenenalter wird dieser dann in der Tiefe vergraben und durch Essen oft sinnbildlich in der Tiefe fest verstopft gehalten.

Manche Neuner standen als Kinder oft zwischen den Fronten und mussten versuchen, beide Seiten zu verstehen, um selbst nicht zwischen die Fronten zu geraten. So haben sie ein Gefühl und Gespür für alle anderen entwickelt und vergessen sich oft selbst vollkommen dabei.

Ein Mensch mit einer unerlösten Neuner-Struktur kann sehr bequem und antriebsschwach sein, was andere an die Grenze des Aushaltbaren führen kann. Wenn man wartet, dass er die Initiative ergreift oder einen Fokus entwickelt, Aufgaben in Angriff zu nehmen und diese letztlich auch abzuschließen, kann man oft sehr lange warten.

Sie tun alles, um sich nicht festzulegen oder auch Verpflichtungen einzugehen bzw. in einen, aus ihrer Sicht, Zwang zu geraten. Klare Absprachen im Sinne eines „Vertrages“ können helfen, jedoch ist das Einhalten dieser Absprache für eine Neun oft so anstrengend, dass sie so schnell nicht wieder auf eine Absprache eingeht.

Sie wird in der Regel nur das tun, was unbedingt sein muss, zum Zeitpunkt, der unbedingt sein muss und nicht früher, außer sie erkennt irgendwann oder irgendwo einen höheren Wert, für den es sich lohnt, entsprechenden Aufwand zu betreiben. Manche unerlösten Neuner suchen danach ihr gesamtes Leben lang.

In Beziehungen ist eine Neun definitiv nicht der aktive Part, es kann sein, dass man, wenn man eine Neun als Partner/in hat, zeitweise fast gar nicht merkt einen Partner/in zu haben. Viele Neuner sind Singles und kommen kaum selbst auf die Idee Kontakte zu knüpfen.

Eine unerlöste Neun vermeidet Konflikte und geht ihnen aus dem Weg, wobei Aussitzen die verbreitete Strategie ist. Probleme versucht eine Neun auch mal wegzuschlafen, so nach dem Motto: Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.

Veränderungen kann eine Neun beharrlich blockieren, bleibt wo und wie sie ist, in der Hoffnung, ein Problem wird sich irgendwie von selbst lösen. Sich absetzen ist eine weitere Strategie, um ihren Unwillen, sich zu bewegen, zum Ausdruck zu bringen.

Obwohl eine Neun genau weiß, was man von ihr erwartet, tut sie oft so, als merke sie nichts und kommt gerade unausgesprochenen Erwartungen nicht nach, was aber auch die einzige Art ist, wie eine Neun sich anders zeigt als es ihr wirklich geht oder wie sie denkt.

All das klingt vielleicht alles recht negativ, jedoch liegt im Kern etwas Wunderbares, was sich eine Neun in ihrer Reifung erschließen dürfte, nämlich die Qualität der bedingungslosen Liebe. Hierbei ginge es darum, diese in entsprechenden Taten zum Ausdruck zu bringen.

Sie darf lernen, sich von dem, was auf sie einströmt, so zu durchschauen, dass sie erkennt, dass alle „Spiele“ der anderen acht Muster nichts mit ihr zu tun haben, sondern eben die Muster und Strukturen der anderen sind und diese verantwortungsvoll von jedem selbst durchschaut und gelöst werden dürfen. Man könnte sagen, eine Neun dürfte durchlässig werden und somit beweglich und selbst in Fluss kommen bzw. sein. Denn die Welt und die Eindrücke in unreflektierter Art und Weise rauben ihr soviel Kraft, da ihr eben verschiedenste Bewältigungsstrategien fehlen, die die anderen um sie herum, also die Menschen mit den Muster 1-8 in ihrer jeweiligen Art und Struktur für sich etabliert haben, um damit umzugehen.

Ich kenne keine Neun die ein klassisches Bild einer Midlife Crisis entwickelt, vielmehr viele Neuner deren gesamtes Leben, oft von entweder schweren Rückschlägen geprägt ist oder immer latent nach einem Leidensweg aussieht.

Manchmal zieht sich eine Neun soweit zurück, dass man nichts von ihr hört und sieht, dann kann das, gerade weil nichts zu hören ist, ein sehr lauter Ruf nach Hilfe sein. Liebe und Zuneigung wirken oft Wunder, Ratschläge und großartige Hinweise, was jetzt alles getan werden könnte oder sollte, kann eine Neun jedoch eher nicht gebrauchen.

Das Leben einer unerlösten Neun erscheint für Außenstehende oft etwas schwerfällig und so als wenn nie wirklich etwas funktioniert oder voran geht, wobei das eine Neun selbst gar nicht so sieht. Jedoch wird sie gerade in unserer Leistungsgesellschaft oft damit konfrontiert, zu wenig, zu langsam, zu inneffektiv zu sein und somit damit konfrontiert ist, sich selbst zu beweisen.

Eine Neun erscheint zum Beispiel für eine Drei oft als Bremse und eine Drei wird eine Neun permanent damit konfrontieren. Jedoch ist das Problem weniger das der Neun, sondern vielmehr das einer Drei. Denn die Drei sieht sich durch eine Neun in ihrem Streben nach dem nächsten Sieg ggf. blockiert.

In einer Partnerschaft oder beruflichen Kontexten ist oft zu sehen, dass eine Neun durch Manipulationsversuche in Bewegung gebracht werden will, dies sollte eine Neun lernen zu durchschauen um entsprechend reagieren zu können.

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